Motor läuft nach Einbau eines nagelneuen Vergasers nur noch ganz schlecht.

  • Hallo Gemeinde,

    ich mache hier mal ein neues Thema bezüglich der Probleme mit meinem neuen Vergaser auf in der Hoffnung, dass dieser Beitrag besser ins Auge springt als innerhalb des Themas "Startautomatikfunktioniert nicht", von dem er eigentlich stammt.

    Also, hier noch einmal die Vorgeschichte in Kurzfassung:

    Alter Vergaser machte Probleme, Startautomatik funktionierte so gut wie gar nicht mehr und anscheinend war auch das Teillastanreicherungsventil kaputt. Vielleicht lag auch noch mehr im Argen, wer weiß.

    Jedenfalls habe ich mir letztendlich einen nagelneuen Vergaser von Audi Tradition gekauft, und nun gibt es leider folgende neue Probleme.


    Zunächst das Positive: Der Wagen stinkt nicht mehr, der Leerlauf ist wunderbar ruhig und gleichmäßig, die Startautomatik tut offenbar auch, was sie soll, und der Motor fängt nicht mehr an, sich zu schütteln, wenn ich den Wagen ohne Gas zu geben im 3. oder 4. Gang rollen lasse. Das ist jetzt alles ok.


    Dafür gibt es aber jetzt üble Probleme, die ich vorher nicht hatte:


    Was mir beim Abholen des Autos aus der Werkstatt zuerst auffiel, war, dass sich das Gaspedal völlig anders anfühlt. Mit dem alten Vergaser konnte ich das Gaspedal leicht und ohne Kraftaufwand bis zum Bodenblech durchtreten, ohne dass auf diesem Pedalweg eine Veränderung spürbar gewesen wäre.

    Jetzt ist es so, dass das Pedal sich ein kleines Stück weiterhin leicht treten lässt, danach setzt aber ein deutlicher Widerstand ein, der sich so anfühlt, als läge unter dem Pedal ein nicht ganz prall gefüllter Gummiball. Anders gesagt: Je weiter ich durchtrete, desto größer wird der Widerstand auf dem Pedalweg.

    Das mag vielleicht daran liegen, dass der alte Vergaser inzwischen immerhin 41 Jahre auf dem Buckel hatte und die Federkraft in dieser Zeit nachgelassen hat. Wer weiß. Vielleicht muss dieser sich aufbauende Widerstand ja so sein. Komisch kommt es mir aber schon vor.


    Damit einher geht, dass der Wagen kaum noch Leistung hat. Jenseits dieses Punkts, wo ich unter dem Pedal diesen besagten Widerstand zu spüren beginne, nimmt die Drehzahl nicht weiter zu, egal wie ich Gas gebe. Mit Müh und Not bekomme ich den Wagen auf sage und schreibe 95 (!) Stundenkilometer. Mehr geht nicht. Die Drehzahl hört während der Fahrt an exakt der 3000 Umdrehungen-Grenze auf weiter zu steigen, als würde sie durch irgendwas abgeregelt werden. Auch wenn ich weiter in den schwergängigen Bereich hinein das Gaspedal durchtrete, tut sich einfach gar nichts.


    Sehr seltsam finde ich allerdings, dass, wenn ich in dieser Situation auskupple und dann das Gas weiter durchtrete, sich die Drehzahl sehr wohl erhöht. Auf mehr als etwas über 4000 Umdrehungen wollte ich das nicht ausprobieren, weil ich nicht weiß, ob ich damit nicht vielleicht etwas schrotte, irgendeine Membran im neuen Vergaser oder sonstwas. Ebenso habe ich es mir aus demselben Grund verkniffen, bei den im ausgekuppelten Zustand erreichten 4000 Touren einfach mal einzukuppeln.


    Ich habe natürlich reklamiert. Heute hat die Werkstatt daraufhin die CO-Einstellung korrigiert, die, wie mir gesagt wurde, wohl bei 7 gelegen hat. Jetzt liegt sie bei 1,5, und das sei ein guter Wert, sagten sie. Welcher Sollwert vorgegeben ist, wussten sie aber auch nicht, weil sie darüber keine Unterlagen haben und auch mein Handbuch dazu nichts sagt.


    Ich bin danach wieder vom Hof gefahren und musste ärgerlicherweise feststellen, dass eigentlich keine Veränderung eingetreten ist. Eigentlich heißt: Ich erreiche mit dem Auto jetzt maximal knapp über 100 Stundenkilometer und die Drehzahl hat ihr Limit bei etwa 3200 Touren. Ansonsten ist alles beim Alten.


    Nun gibt es eine Sache, die mich doch stutzig gemacht hat. Als ich den Wagen nach dem Einbau des Vergasers am Montag abholte, erklärte man mir, da hätte "was nicht gepasst". Da sei "so ein weißes Plastikteil im Wege gewesen", so dass dieser Überwurfring nicht mehr zu montieren war, der das Luftfilterunterteil mit drei Bolzen am Vergaser befestigt. Man hätte sich aber beholfen und einen Ausschnitt in diesen Überwurfring gefeilt, damit dieses weiße Plastikteil durchpasst.


    Ich habe mir das Ganze jetzt mal angeguckt. Mein alter Vergaser hatte dieses Plastikteil nicht. Hier erstmal zwei Bilder vom neuen Vergaser, auf denen das besagte Teil drauf ist (genau in Bildmitte, links neben dem Röhrchen auf Bild 1 bzw. hinter dem Rührchen auf Bild 2):


    45452489jr.jpg



    45452488fg.jpg


    Hier jetzt der alte Vergaser, wo dieses Plastikteil nicht vorhanden war:


    45452487vb.jpg


    Dieses weiße Ding sitzt beim neuen Vergaser nun genau über den drei Düsen.


    Kann es sein, dass dieses Bauteil gar nicht zum Vergaser gehört, sondern nur eine Art Transportsicherung darstellt, damit das Röhrchen daneben nicht verbogen wird oder abbricht und/oder damit die Düsen nicht verschmutzen? Immerhin ist das Ding so angebracht, dass zumindest die mittlere Düse totel verdeckt ist, soweit ich das erkennen kann. Muss dieses weiße Plastikteil beim Einbau des Vergasers entfernt werden? Dem Vergaser lag kein Hinweiszettel oder sowas bei. Ich habe noch nicht rausgefunden, ob dieses Teil nur reingeklemmt ist und einfach abgezogen werden kann oder es es rausgebrochen werden muss. Ich will aber auch nichts beschädigen für den Fall, dass es doch zur Funktion des Vergasers benötigt wird.


    Da waren beim Kauf noch zwei weitere kleine Kappen am Vergaser aufgesteckt, eine grüne seitlich und eine weiße mit kleinen Löchern von unten. Die grüne haben sie offenbar abgemacht und auf den Stutzen am alten Vergaser aufgesteckt. Was mit der kleinen weißen ist, habe ich noch nicht sehen können. Hier ein Foto ihrer Position bei Erhalt des neuen Vergasers:


    45452490wk.jpg


    So, das ist jetzt länger geworden als geplant, aber ich wollte es halt so nachvollziehbar wie möglich beschreiben.


    Ich bin sicher, es weiß hier jemand Rat.


    Vielen Dank dafür im voraus,


    Wolle

    2 Mal editiert, zuletzt von ulfilasbs ()

  • Zitat

    Ich habe natürlich reklamiert. Heute hat die Werkstatt daraufhin die CO-Einstellung korrigiert, die, wie mir gesagt wurde, wohl bei 7 gelegen hat.

    Hmm, eine Werkstatt die nach Einbau eines neuen Vergasers zunächst das CO gar nicht eingestellt hat...kein Kommentar!


    Zitat

    Mach doch mal, was Kai und Schludde schon gesagt haben. Nämlich die korrekte Verlegung und Einstellung des Gaszuges prüfen.

    Stimme zu!

    Laut Bildern des neues Vergasers ist das Aufnahmegestänge korrekt und zwar ist es augenscheinlich die Version für Schaltgetriebe, bei Automatik sähe das anders aus!


    Das weiße Ding über den Düsen muß meiner Meinung nach runter; wie soll der Vergaser funktionieren wenn die Düsen keine oder kaum Luft bekommen? Ich kenne keine Doku des 1B3 wo so ein Ding drauf ist!


    Die andere weiße Kappe ist über der Einstellschraube der Kaltleerlaufdrehzahl, muß man nicht anfassen! Die grüne Kappe deckt den Spritzulauf ab!


    Viel Erfolg

  • Die Werkstatt, die mir den Vergaser eingebaut hat, war für mich auch eine neue Adresse hier vor Ort. Das war eine Empfehlung aus dem Bekanntenkreis, wo man seit Jahren schon sehr zufrieden mit dieser Adresse ist. Die Werkstatt hat im Internet auch sehr gute Bewertungen. Ich war somit davon ausgegangen, dass der Austausch eines Vergasers kein Problem darstellen dürfte.

    Als man mir bei der Reklamation vorschlug, ich möge noch einmal vorbeikommen, damit der CO-Wert richtig eingestellt werden könne, habe ich mir auch innerlich an den Kopf gefasst. Auf meine Nachfrage hin hieß es, man habe den Vergaser so aus dem Karton genommen, wie er von Audi geliefert worden war, und gut. Ohne Worte ...

    Ich vermute auch, dieses weiße Teil muss runter - eben weil es genau über den Düsen sitzt. Ich setze mich jetzt aber nochmal mit Audi Tradition in Verbindung, die sollten das ja eigentlich wissen. Ich gebe Bescheid, sobald ich was weiß.

    Einmal editiert, zuletzt von ulfilasbs ()

  • Hey,

    laßt ihn doch selbst Erfahrungen sammeln ;) ...

    Gruß Alex


    Kekse.jpg


    Aus Tradition, ohne Audi Tradition !

    Let me get this straight... Your engine is 1.9 liters and my Pepsi is 2 ?
    The 80s knew how to do a soundtrack.


    1954 Chevrolet Bel Air (#Amber)

    1967 Ford Mustang Fastback (#Eleanor)

    1971 Ford Torino (#Ruby)

    1971 Dodge Demon 340 (#Delilah)

    1971 Plymouth GTX - one of 2211 (#Aurelia)

    1984 Audi 80 CC 2 Türer - Umbau auf quattro mit B4/B5 Bodengruppe und Achsen, 07K Antrieb und einigen weiteren Goodies (#Emily)

    1985 Audi 80 quattro (absolutes Kassengestell und riesen Baustelle) (#Leela) Teilespender für #Emily
    1987 Audi 80 GT (#Lisa)

    2006 Mercedes Benz E550 (#Hiroko)

  • Nun macht mir doch nicht meine Hoffnung zunichte. Die sollten doch eigentlich wissen, was sie an ihre Ersatzteile dranbasteln, damit da auf dem Transport alles heil bleibt, oder nicht?

    Mehr als abwinken können sie nicht. Einen Versuch ist es wenigstens wert.

  • Versuche doch einfach mal vorsichtig, das weiße Teil rauszuziehen. Es kann ja nur gesteckt sein. Eventuell den Überwurfring mal kurz abschrauben.


    Denn wenn das Ding die Düsen blockiert, kann es ja schon mal nicht stimmen... Und auf keinem Bild im Internet ist es zu sehen.


    PS, es kann ein Transportschutz sein, oder auch ein "Deppenschutz". Die Autos wurden vom Werk ja per Zug oder Schiff transportiert, und man wusste sehr wohl, wie das beim Entladen lief. Da musste nämlich alles schnell, schnell, schnell gehen. Autotransport kommt beim Importeur an, 10 junge Azubis rennen hin und müssen in einer Stunde hunderte Autos vom Zug auf den Parkplatz fahren. Also wird jedes Auto, direkt nach dem Kaltstart, Vollgas vom Zug über die Laderampe auf den Parkplatz geprügelt. Deswegen baute Audi zum Schutz kleine Drosseln in die Vergaser und Einspritzsysteme. Die wurden erst bei der Lieferung an den Kunden rausgenommen.


    Vielleicht ist dieses Teil auch sowas.

    2 Mal editiert, zuletzt von Brun ()

  • Das kann gut sein. So ähnlich stelle ich mir das auch vor.

    Mal sehen, was von Audi Tradition kommt. Zumindest habe ich auf meine Anfrage hin schon mal schnellen Rücklauf bekommen: „Wir haben Ihre Anfrage an unsere Fachabteilung weitergeleitet. Sie werden so schnell wie möglich wieder von uns kontaktiert."

    Klingt doch erstmal vielversprechend.

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