Auf Nimmerwiedersehen (hoffentlich), Herr Duesmann

  • Endlich.


    Der Mann hatte die Stirn, Bestandskunden von Audi öffentlich als Süchtige der Drogen Diesel und Benzin zu bezeichnen, für ihn gab es immer nur Elektro, Elektro, Elektro.

    Ich wusste seit geraumer Zeit dass im Konzern Aufstände gegen ihn geplant sind, diese waren nun offenbar erfolgreich.


    Heute werde ich mir ein gutes Gläschen gönnen, nach Herbert Diess ist ein weiterer Elektrofanatiker nicht mehr im Konzern.


    :D

  • Dass Duesmann irgendwann gehen musste, war ja klar. Der ist einfach zu grün für Audi. Das zeigt aber auch, wie konservativ die Marke ist. Denn nur weil Duesmann nicht beliebt war, heißt es noch nicht, dass er Unrecht hatte. Er hat sehr wohl gespürt, dass die Zeiten sich ändern, und wollte Audi auch darauf vorbereiten. Die Stammkundschaft von Audi stirbt in den nächsten Jahren weg, Verbrenner-SUVs wirken für immer mehr Leute wie Dinosaurier, Sportwagen werden zum Nischenmarkt, Diesel ist sowieso ein Auslaufmodell. Mit einer Produktpalette die zum größten Teil aus solchen Autos besteht, kannst du auf Dauer kein Weltkonzern mehr betreiben.


    Aber in Ingolstadt wollen sie das alles nicht wahrhaben. Dort meint man, dass man mit einem elektrifizierten Q7 ein dauerhaft konkurrenzfähiges Elektroauto hat, und dass der A1 e-tron nicht mehr gebraucht wird. Deswegen ist Duesmann jetzt raus. Er sprach unbequeme Wahrheiten an, er hat den Zeitgeist bemerkt, er hat eingesehen dass die Marke für immer mehr Leute als spießig, gestrig, ja sogar langweilig gilt. Und, nicht vergessen: Ab 2035 haben wir ein Verbrennerverbot in Europa. Ab 2030 fangen Teile von China schon damit an. Wer sich als Autobauer nicht jetzt endlich 100% zu Elektro bekennt, ist in 10 Jahren einfach weg vom Fenster.


    Es ist immer wieder faszinierend, wie zum Beispiel Porsche und BMW diese Kehrtwende schon schaffen, sehr leicht sogar, und ihr altes schnelles Image mühelos mit der neuen Zeit verbinden. Bei Audi sind aber noch zu viele Leute in der Belegschaft und der Führungsebene die denken, es wäre noch 1995.


    Rückstand durch Technik.

    Einmal editiert, zuletzt von Brun ()

  • Ab 2035 haben wir ein Verbrennerverbot in Europa

    Haben wir nicht. 2026 / 2027 wird neu evaluiert, auch bei Politikern und Journalisten wird man spätestens dann von der Realität eingeholt werden. Aufgeweicht für E-Fuel wurde es ja bereits, gut so.

    Aber vorher noch wird Euro 7 gekippt, dann wird es auch wieder bezahlbare Kleinwagen mit - Verbrennungsmotoren - geben.


    Es ist exakt umgekehrt wie Du und der Mainstreamjournalismus es so gerne behauptet.

    Jeder Autobauer der sich zu 100% zu Elektro bekennt und keinen Plan B hat (welchen ALLE haben, nur reden nicht alle darüber), wird weg vom Fenster sein.

  • Jeder Autobauer der sich zu 100% zu Elektro bekennt und keinen Plan B hat (welchen ALLE haben, nur reden nicht alle darüber), wird weg vom Fenster sein.

    Das ist ja das Lustige. Audi hat keinen Plan B. Es wechselt zwar die CEOs im gleichen Tempo wie andere einen Ölwechsel machen. Aber sonst... nüscht.

    Porsche hat einen Plan B. Die haben sich vor einigen Jahren ganz klar festgelegt: 50% Elektro, 50% Benziner, und wenn ein Verbrennerverbot kommt, wird's einfach 100% und hat Porsche 20 Jahre Erfahrung gesammelt mit sportlichen Elektroautos UND das richtige Image UND eine ganz neue Zielgruppe erobert. Nämlich: Leute die schnell fahren wollen, aber ohne Verbrenner.


    Früher wusste ich: Audi baut Allradkombis die 280 km/h fahren, bei jedem Wetter, und mit denen ich auch einkaufen kann, Kinder zur Schule fahren kann, ins Restaurant fahren kann. Dazu ein sehr tolles, fast Bauhaus-schlichtes Design, nie protzig, nie angeberisch.


    Würden sie genau das jetzt wieder machen, aber mit Elektro, fährt morgen jeder Audi. Aber die Marke kann sich nicht mehr festlegen, und weiß bis jetzt keine andere Lösung, als wieder einen CEO rauszuwerfen, obwohl Duesmann richtig gute Ideen hatte.

  • E-Mobilität ist ja gut und schön, und vielleicht auch nicht der ganz falsche Weg. Aber wenn man bedenkt, welche Resourcen zum Bau von Batterien benötigt werden,

    ganz speziell Seltene Erden (Germanium, Kobalt, Silizium ..), die werden irgendwann ausgehen - gerade Germanium -, welches nicht in rauen Mengen zur Verfügung

    steht und extrem teuer ist. Eine 4-Neuner-Qualität Germanium hat in den 80iger Jahren schon um die 1.000 DM per Kilo gekostet ...

    Wasserstoff ist definitiv die beste Alternative, wird aber leider nicht so vorangetrieben - das mag Gründe haben, die man nicht versteht.

    Vor 10 Jahren waren Dieselfahrzeuge die saubersten "Verbrenner", heute werden die fast verdammt. Mal ehrlich, mit menschlicher Logik hat das doch

    nichts mehr zu tun, oder ... ?

    Bei mir muss das Auto brummen, und wenn dann auch noch 5 Zylinder blubbern, ist die Welt in dieser Richtung für mich in Ordnung ... ^^


    Gruss

    Quattroman

    Jörg

  • Audi hat keinen Plan B.

    Das ist schlicht falsch.

    Man hat z.B. einen fix fertig entwickelten 5-Zylinder der eine mögliche Euro 7 Norm einhält in der Schublade. Das weiss ich aus erster Hand, von jemandem der in der Motorenentwicklung arbeitet.


    Aber wenn man in der Chefetage Leute wie ganz oben bei VW Hr. Diess oder bei Audi Hr. Duesmann mit ihren ach-so-guten Ideen hat werden solche Dinge halt einfach abgewürgt.

    Diess und Duesmann sind pure Ideologen, für sie existiert nur und ausschliesslich Elektro, Elektro, Elektro. Dies zeugt nicht gerade von Weitblick oder gar Intelligenz.

    Gott sei Dank wurden sie entfernt, nun haben Porsche-Leute das Sagen, bei VW wie auch bei Audi.

  • Wasserstoff ist definitiv die beste Alternative, wird aber leider nicht so vorangetrieben - das mag Gründe haben, die man nicht versteht.

    Wasserstoff im PKW ist noch für sehr lange Zeit (vermutlich sogar für immer) eine Illusion, der Grund ist simpel: fehlender Platz für einen adäquaten Tank.

    Man müsste mit irrwitzig hohen Drücken betanken können um eine akzeptable Reichweite zu haben.

    Die Paste die das Fraunhofer-Institut entwickelt könnte eine Option sein, aber wie um alles in der Welt will man eine Paste betanken / verbrennen?


    Im LKW für Reichweiten von einigen hundert Kilometern funktioniert Wasserstoff schon heute. Man hat genug Platz für einen grossen Tank und kann niedrigere Drücke beim Betanken verwenden.

    Für grosse Reichweiten wie sie bei Diesel-LKW gang und gäbe sind (eine Tankfüllung = 3'000 (dreitausend) Kilometer Reichweite) viel zu teuer.

    Jede Minute die ein Fernlaster steht und nicht fährt ist eine zu viel.

  • Solange ein ehemaliger Chef , wegen Krankheit, nicht belangt werden kann, ein zweiter just erst eine für ihn *lächerliche* Strafe zahlen muss, weil ihm ist ja doch noch eingefallen (nach über 2 Jahren), dass da was mit der Software nicht stimmte, kriegen die keinen einzigen Euro von mir...

  • Ok Urs,


    magst vielleicht ein Stück Recht haben. Abe trotzdem wird doch auch bei Wasserstoff weiter geforscht und vielleicht gibt es doch noch eine umsetzbare Lösung.

    Für micht steht ein E-Mobil erst mal nicht auf der Tagesordnung.


    Gruss

    Quattroman

    Jörg

  • Das ist kein Plan B. Das ist ein Plan A mit dem sie, falls sie doch noch länger Benziner bauen dürfen, weitermachen können wie immer.


    Ein Plan B ist wie es Porsche macht. "Wenn DOCH der Verbrennerverbot kommt, kann ich dann als Produzent sofort meine jetztige Zielgruppe die Elektroautos bieten die sie sich wünschen?" Diesen Plan hat Audi nicht. So einen Plan hat VW übrigens auch nicht.


    Deswegen wirst du noch staunen, wie knallhart Döllner auf Elektro setzt, gerade wegen seiner Porsche-Vergangenheit. Jetzt feierst du ihn weil du denkst, dass da ein Verbrennerfan ins Unternehmen kommt, der Audi wieder zurück in die 90er Jahre führen wird. Im Gegenteil, der wird genauso hart auf Elektro setzen wie sein Vorgänger. Ich hoffe nur, dass die verbohrte Audianer mit denen er zusammen arbeiten muss, nicht auch wieder mauern, denn dann wird er der Nächste, der geht. Dann sehen wir in 10 Jahren Massenentlassungen in Ingolstadt und Wolfsburg, und keiner will's gewesen sein.

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