Hallo Leute!
Ich bin neu hier, und hoffe dass ich hier auch als VW'ler posten darf. Ansonsten hätte ich die Ausrede, dass mein Rumpfmotor ein ABK ist, und es somit um einen Audi-Motor geht
Es geht um Einstellprobleme bei der K-Jetronic. Ich selbst bin KFZ-Meister und habe durchaus Verständnis von der Materie...leider lassen sich einige spezielle Infos über die K-Jetronic nicht im Netz aufreiben, und ich hoffe hier findet sich noch jemand mit richtig Ahnung zur K-Jet!
Zu den technischen Infos:
Das Problemkind ist ein Motor-Eigenbau, den ich in meinen VW-T3 verpflanzt habe. Basis ist ein 1,8l GTI (MKB DX) aus 1984 mit mechanischem Ventiltrieb.
Den Motor habe ich bereits vor 18 Jahren mit einem Schrick Umbau übernommen (war eingetragen mit 98 statt 82kw).
Diese Leistung wurde durch eine Bearbeitung des ZK, und eine 276° Schrick Nockenwelle erreicht.
Nun habe ich diesem ZK einen ABK-Rumpf (2L Hochblock) spendiert. Diesen Block habe ich auf 83,5mm aufgebohrt, um somit, zusammen mit einer Dieselkurbelwelle (95,5mm Hub) auf 2,1l (2092cm²) Hubraum gebracht. Zudem wurde der Motor im Zuge dieses Umbaus auf eine Verdichtung von 11,8:1 gebracht.
Soweit zur "Hardware"...
Nun habe ich das Problem, dass ich den o.g. Motor einfach nicht vernünftig zum Laufen(eingestellt) bekomme.
Vorab, ich messe Lambda/AFR mit einer Breitbandsonde und mir stehen diverse Teile zum Tauschen/Testen zur Verfügung:
3 unterschiedliche Warmlaufregler, 3 Mengenmesser mit unterschiedlicher Kegelform, 2 Mengenteiler (DX und EG, beide mit einstellbaren Differenzdruckventilen).
Die 3 Hauptprobleme sind folgende:
1. Ich erreiche keinen Vernünftigen Übergang von Leerlauf zu Teillast/Schubbetrieb
2. Mittlerer-oberer Drezahlbereich -> entweder passt es in der Mitte, dann ist er obenrum zu Fett, oder es passt oben, aber dann fehlt in der Mitte Sprit/Leistung
3. Ich habe im unteren Teillastbereich extreme Ruckler, die sporadisch je nach Systemdruck/Steuerdruck mal mehr oder weniger sind.
Beginnnen wir mit Punkt 3, da mir dieser aktuell am meisten auf den Nerv geht.
Es ist mir unmöglich mit gleichbleibender Gasstellung bei geringer Last zu fahren. Sobald der Motor Last bekommt (bergauf/mehr Gas) verringert sich das Problem.
Wenn ich im Stand leicht gas gebe, ist der Motor nur am Rucken und zucken. Dieses Problem (ganz ohne Last, im Stand) konnte ich noch überhaupt nicht abstellen.
Was Auffällig dabei ist... der Lambdawert springt dabei EXTREM auf und ab, und verursacht dadurch vermutlich sporadisches Magerruckeln.
Hier mal ein Bild, auf dem OBEN der Lambdaverlauf zu sehen, ist, wie er aktuell ist, und unten so, wie ich es gerne wieder hätte...
Das untere ist eine Aufnahme, als ich den Motor zum ersten mal gemessen hatte (da lief er tatsächlich relativ ruckelfrei). Leider hatte ich mir keine Notizen gemacht, inwiefern ich das System seit dem verstellt hatte, sodass ich diesen Punkt bislang nicht wiederherstellen konnte
Interessant ist, dass das Problem erst nach ca 1 Minute Motorlauf auftritt. Bis dahin (Kaltstartphase mit Lmabda ~0,8) läuft der Motor rund, und nimmt auch ruckelfrei Gas an.
Eine Einstellung des Steuerdrucks so tief, dass ich im Leerlauf auf 0,8 Lambda im warmen Betrieb komme bringt jedoch komischerweise KEINE Besserung!
Prinzipiell scheint das Problem bei fetterer Einstellung geringer zu sein, aber eben nicht zu verschwinden...zudem scheint je nach Einstellung des System-und Steuerdruckes die Laufkultur anders, bei gleichem Lambdawert (was mich sehr verwirrt, und es schwierig macht, über den Lambdawert eine passende Einstellung zu finden).
Ich habe hierzu schon fast alles getauscht, was Verbaut ist. WLR, Mengenteiler, Düsen, die komplette Zündanlage, Ventilspiel erneut überprüft usw... mir gehen die Ideen aus. Systemdruck ist ausreichend hoch, und eine Einstellung des Systemdrucks zwischen 4,5 und 6,5 Bar hat keinerlei Auswirkung auf das Problem.
Leider habe ich nur gedämpfte Manometer, sodass ich nicht überprüfen kann, ob im Steuerdruck/Systemdruck Druckschwankungen/-Spitzen sind.
Zu Problem 2:
Prinzipiell recht simpel... mir fehlt eine Möglichkeit das Gemisch zwischen mittlerem und oberem Drehzahlbereich einzustellen. Theoretisch würde ich das Gemisch einfach im mittleren Bereich passend stellen(0,85-0,87 lambda), und oben überfetten lassen (0,8 lambda), jedoch fängt der Motor oben dann aufgrund der hohen Verdichtung zu klopfen an. Ich habe hier schon unterschiedliche Trichterformen am Mengenmessser getestet, jedoch ohne nennenswerten Erfolg.
Zu Problem 1:
Im Prinzip ähnlich wie 2. Wenn ich einen halbwegs brauchbaren Kompromiss für Problem 2 finde, ist der Leerlauf gnadenlos überfettet (lambda 0,8 und kleiner). Der Motor läuft dann noch.. ich könnte damit leben... wenn nicht nach 5 Minuten Leerlauf die Kerzen komplett zugerußt wären....was im Stau, oder an der Ampel zu unerwünschten Ausfallerscheinungen führen kann...
Also, eigentlich beschränkt sich mein Problem auf 2 Fragen:
- Wie bekomme ich das Ruckeln im unteren Teillastbereich in den Griff (was könnte für die Lambdaschwankungen ursächlich sein?)
- Wie kann ich welchen Lastbereich einstellen? Wo wirkt sich welche Einstellung aus? (CO-Schraube/Steuerdruck/Systemdruck);
- Mit der CO-Schraube stellt man ja "nur" den "Vorhub" des Kolbens ein. Was sich zwar theoretisch auf den ganzen Bereich auswirkt, jedoch im Leerlauf die meiste Auswirkung hat.
- Mit dem Steuerdruck (habe einen einstellbaren Warmlaufregler) stelle ich ein, wie weit die Stauscheibe, und somit der Kolben pro durchströmte Luftmenge angehoben wird. Also primär Mitte und Oben, aber auch wieder linear.
- Wie genau wirkt sich der Systemdruck aus? Ich habe mehrere Drücke ausprobiert, kann aber anhand des Lambawertes keine genaue Aussage treffen, in welchem Bereich sich da etwas ändert. Das ist auch die Geschichte, zu der man nirgendwo im Netz Infos findet. Und ich muss gestehen, ich kann mir nicht genau herleiten, wo der Systemdruck eine Veränderung im System bewirkt.
Korrigiert mich bitte, wenn ich hier mit einem/mehreren Punkten falsch liege.
Liebe Grüße und schonmal Danke vorab
Benni