Seltsames Spiel am Lenkgetriebe...nix TÜV

  • Hallo,

    habe heute beim TÜV-Termin mit dem Prüfer eine seltsame Entdeckung gemacht.

    Es geht um einen NFL 80iger mit nur 97 TKM, JN und Servolenkung (ehemals Automatik, nun auf Schaltung umgebaut). Wenn man bei hochgebocktem Fahrzeug die Räder seitlich bewegt (eigentlich zum Test der Spurstangenköpfe), gibt es ca. bei Mittelstellung der Lenkung eine kurze Stelle mit Spiel. Dies ist beim Fahren oder am Lenkrad absolut nicht zu spüren. Nach längerer Suche haben wir festgestellt, das sich die Zahnstange im Lenkgetriebe an dieser Stelle offensichtlich leicht "dreht". Das kann man sehen, weil der Mitnehmerhalter der Spurstangen sich etwas nach unten bewegt. Zieht man weiter, geht er wieder hoch.

    Es scheint also so zu sein, das die Zahnstange sich in Lenkbewegung ca. in Mittelstellung an einer kurzen Stelle aus ihrer eigentlich geraden Führung verdreht (schätze mal so 5-10 Grad) und dann wieder in die Ausgangslage dreht.

    Ist das reparabel oder muss ein neues Lenkgetriebe rein? Was passiert da mechanisch??? Habe leider noch kein Lenkgetriebe zerpflückt, deswegen kann ich es mir nicht vorstellen...

    Audi-gestört seit 1986 (Führerscheindatum)

  • in den meisten Fällen ist es nicht das Lenkgetriebe, sondern der innere Spurstangenkopf. Das Gelenk verschleisst auch ab und zu mal. Schau bitte nochmals nach dem Spiel, ob es an der Anbindung zur Lenkstange ist.
    Dieses Gelenk innen läßt sich auch herausschrauben und erneuern.
    Viel Erfolg
    Christian

  • Hab gerade daheim nochmal in Ruhe geschaut. In allen Positionen hat die Zahnstange zu viel Achsialspiel ?(
    Das Lenkgetriebe ist hinüber...und das bei nem Rentnerauto mit erst 97TKM ??? Mein Quattro hat 287TKM und noch ein speielfreis Lenkgetriebe.

    Das versteh einer :wacko: :wacko: :wacko: :wacko:

    Audi-gestört seit 1986 (Führerscheindatum)

  • Ich vermute mal sowas kommt, wenn man gerne mit eingeschlagener Lenkung irgendwelche Bordsteine hochknallt. Wer das schon mal gemacht hat (ich hoffe nicht) weiß, was das für Schläge in die Lenkung tut. Rentner sind prädestiniert für solche Aktionen. Deswegen sind "Rentnerautos" genauso wenig bevorzugte Kaufobjekte wie "Frauenautos" .... :D:D8)

  • habe meinen Quattro mit Servo schon eingemottet, um nachschauen zu können, ich bin der Meinung, dass sich die Lenkung einstellen lässt... Kenne bis jetzt noch keinen Fall, wo die Lenkung schwächer ist, als die äußeren und inneren Spurstangenköpfe

    Gruß
    Ralph

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    Audi 80 Quattro KK - angemeldetes Stehzeug mit Vollausstattung

  • Ich vermute mal sowas kommt, wenn man gerne mit eingeschlagener Lenkung irgendwelche Bordsteine hochknallt. Wer das schon mal gemacht hat (ich hoffe nicht) weiß, was das für Schläge in die Lenkung tut. Rentner sind prädestiniert für solche Aktionen


    War auch mein erster Gedanke, aber der restliche Zustand des Autos passt so garnicht dazu. Alle Spurstangen, Fahrschemel, Querlenker, Felgen usw. waren in sehr gutem Zustand.

    Naja, Samstag wird es ausgetauscht und genauestens seziert, wollte schon immer mal sehen, wie das innen aussieht. Die Zahnstange muss ja irgendeine Führung haben, die sie normalerweise am drehen hindert.

    Audi-gestört seit 1986 (Führerscheindatum)

  • Die Servo zu entsorgen und dann noch mehr zu kurbeln, ist aber nicht das Ziel...

    Hier die ersten Erkenntnisse nach der Zerlegung beider Varianten des Lenkgetriebes: (Sorry, mit Bildern einstellen üb ich dann morgen mal)

    Der Unterschied zwischen nachstellbarer Lenkung und nicht nachstellbarer Lenkung befindet sich unter dem Deckel, wo bei der nachstellbaren die Nachstellschraube zu finden ist (wo auch sonst?).

    Die nicht nachstellbare Lenkung hat unter dem Deckel einen Kolben, der durch eine Feder nach unten gedrückt wird und dadurch die Zahnstange per Federdruck an das Zahnrad der Lenkung presst. Wenn der Federdruck nachlässt, wird das Achsialspiel größer und die Zahnstange kann sich mehr drehen. Wenn die Feder älter wird, lässt sie nach und das Spiel wird grösser.

    Bei der nachstellbaren Lenkung befindet sich ein Kolben darunter, der durch die Schraube eingestellt wird. Durch das Gewinde der Schraube ergibt sich ein festes Einstellmoment, so dass die Zahnstange keine Chance hat, sich zu drehen. Nachteil: Das Einstellmoment muss passen. Vorteil: Wenns passt, hat die Lenkung kein Spiel. Wenn es zu fest ist, klemmt leider die Lenkung. Und es ist bei Verschleiß eben nachstellbar !!!

    Offensichtlich hat Audi gemerkt, das die nicht nachstellbare Version im Alter Probleme macht und die nachstellbare Version beim Typ 89 wieder eingeführt.

    Ich werde also morgen erstmal nicht das Lenkgetriebe ausbauen, sondern die Feder ausbauen und wieder "etwas längen", dann sollte das Spiel weg sein. Wenn das nicht klappt, bau ich die ganze Kolbenmimik der nachstellbaren Version in mein Lenkgetriebe ein...ist sicher einfacher, als das Lenkgetriebe zu wechseln :)

    Die Zahnstange hat also eigentlich keine Achsialführung in einem Lager (wie ich es vermutet hätte), sondern wird nur am Verdrehen durch den Anpressdruck zwischen Zahnstange und dem Zahnrad der Lenkung gehindert.

    ...Da hab ich wieder viel zu kompliziert gedacht...

    Audi-gestört seit 1986 (Führerscheindatum)

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