Motor KE läuft sehr unruhig 'Standgas'

  • Hallo alles zusammen,
    und zwar zur Vorgeschichte:

    Hab mir Mitte Dezember 2014 ein Audi Coupé GT 2.1 zugelegt. Der Zustand wer sehr schlecht Motor jedoch lief wenn auch nicht gerade gut. Für mich stand die Vollrestauration fest und so fing es an... Nun bin ich soweit das ich den Motor heute wieder zum laufen bekommen habe, da ich auch hier so gut wie alles erneuert habe. D.h. neu Kolbenringe alle Dichtung neu etc.

    Zündung wurde eingestellt, das Problem nur ist das wenn der Motor kalt ist er sich gerade noch über Wasser halten kann das heißt der geht fast aus. Wenn er Warm ist geht er direkt aus wenn ich vom Gas runter gehe.

    Nur hatte ich wirklich das ganze Auto auseinander keine Schraube blieb auf der anderen und somit gibt es bestimmt viele Stellen an denen es liegen könnte. Könnt ihr mir da vielleicht helfen? Bin ziemlich am verzweifeln was es sein könnte denn durch erhöhen des Standgas hat es nichts geändert.

    Bin euch sehr dankbar für eure Hilfe  ;)

  • Servus

    Hast du an der Stauscheibe auch schon gedreht? (CO Schraube)

    Auf welchen CO Wert ist das Auto eingestellt?

    Ansonsten schau dir mal an ob der Warmlaufregler richtig montiert ist und kontrolliere alle Leitungen, auch Unterdruck.

    Ist die Ansauglufthutze (Schildkröte) richtig drauf, hat die eventuell einen versteckten Riss?

    Wie sehen die Kerzen aus? (nass oder trocken)

    Arbeitet die Leerlaufregelung?

    Nachdem du alles zerlegt hat, kann das jetzt natürlich eine mords Sucherei werden.

    LG, Hannes

    Audi Coupé GT 1987 NG2 Herbert (Lago met.)

    Audi A6 Quattro Limo 2019, 3,0 TDI Automat Typ 45 (Tangorot met.) (Dienstwagen)

    Mein erster Thread hier Profirat

    Schon Konfuzius sagte: " Es ist erstaunlich, welchen Schrott ich manchmal daherrede"

  • F a l l s das Coupé längere Zeit (> ca. 2-3 Jahre) im "Dornröschenschlaf" verbracht hat, wird wahrscheinlich das Benzin "umgekippt" und nicht mehr voll zündfähig gewesen sein, das sich noch in den Einspritzleitungen incl. Einspritzdüsen und Mengenteiler (Steuerkolben) der K-Jetronik befunden hat.

    Ab ca. 5-6 Jahren Standzeit wirds sogar so kritisch, dass Spritbestandteile verharzen und der Steuerkolben des Mengenteilers schwergängig wird und die Einspritzventile ein sehr suboptimales Spritzbild aufweisen (das so genannte "Pinkeln", bei dem kein feiner Sprühnebel mehr eingespritzt wird, sondern der Sprit in mehr oder weniger dicken Tropfen in den Brennraum "pieselt")

    Erste Prüfung: "Schildkröte" abnnehmen, also die dicke Gummihutze über dem Stauscheibenteller des Mengenteilers, die zum Eingang der Drosselklappeneinheit an der Ansaugbrücke führt - und dann von Hand die Stauscheibe anheben .. und Diese muss sich sehr leicht nach oben anheben lassen.
    Tut sie das nicht, ist der Steurkolben verharzt und damit nicht mehr (voll) funktionsfähig.

    Dann muss der Steuerblock vom Stauscheibengehäuse abgeschraubt (3 S c h l i t z schrauben an der Oberseite .. NICHT die beiden PZ-Vielzahnschrauben lösen) und versucht werden, den Steuerkolben per Dusche mit fett-/öllösendem Spray wieder gängig zu machen. Hilft das nichts, muss der Mengenteiler zerlegt und revidiert werden.

    Gleichzeitig sind dann aber meist auch die Einspritzventile (ESV) zugerotzt, dass Dennen ein ähnliches Procedere zu Teil werden sollte .. aber vorher neuen ESV-Dichtsatz besorgen, da der Alte beim Ausbau zerbröseln dürfte. Die ESV über acht in einem Waschbenzinbad einweichen und anschließend per Ultraschallbad reinigen.

    Vor dem Wiedereinbau nochmal Spritzbild prüfen und bei unzureichendem Ergebnis den Vorgang wiederholen ... oder bei anhaltender Erfolglosigkeit die ESV erseten .. was aber mit ca. 250,-€ Materialkosten nicht gerade ein Schnäppchen darstellt. ;(

    ~~~

    Weitere Möglichkeit wäre e ine ungenügende Leerlaustabilisierung per Leerlaufschieber oder elektronisch angesteuertem Leerlaufregelventil (der so genannten "Zigarre" rechts an der "Schildkröte" im Bereich des Drosselklappeneingangs) - ich weiß ad-hoc gerade nicht, welches Verfahren beim KE-Motor angewendet wird.

    Diese Luftschieber-Devices in Funktion eines Bypasses zur geschlossenen Drosselklappe (unb etätigtes Gaspedal) können auch gerne mal versifft sein und müssen dann auf ähnliche Weise wie die ESV gerein igt werden; das Ultraschallbad kann dabei jedoch meist entfallen

    Viel Erfolg!

    Carpe diem

    Einmal editiert, zuletzt von oetzi (1. März 2015 um 03:06)

  • Moin,

    mit großer Freude lese ich die Beiträge von Hannes und oetzi !
    Ihr seit einfach die ungekrönten Erklär-Bären ! Vielleicht solltet ihr gemeisam ein Buch schreiben? "Der Typ 81/85 - Jetzt mach ich es mir selber - für Erwachsene" :thumbup:

    Back to topic: Herzlich willkommen LendLord.
    Ein (MKB) KE wird wieder belebt ! Ja - ich freu mich ! Bitte den Beschreibungen folgen. Bei meinem war nach fast 10 Jahren, "nur" der Steuerkolben fest. Benzin war vor der Stilllegung abgelassen worden. Meiner hat die "Zigarre", soll aber Baujahr bedingt auch welche ohne geben.

    Gruß Frank.


    Nur zum Spaß: Audi Coupe GT 5E, Typ 81, EZ: 13.03.1984, MKB: KE+
    Meine Coupe website: http://www.gt5e.de

  • Hey Leute,

    danke für die vielen Antworten, nur hab ich jetzt noch ein viel dickeres Problem.
    Als ich den Motor heute starten wollte um zu prüfen ob der irgendwo Falschluft zieht ging er gar nicht erst an.
    Die Tage davor konnte ich den wunderbar starten und jetzt kommt nichts mehr und ich hab den Motor seit den letzen male wo der lief kein bisschen angefasst.

    Es riecht stark nach Benzin jedoch tropft nirgendwo etwas. Außerdem sind die Zündkerzen Pechschwarz. Zündfunken bekommt er auf jeden Fall.

    Bitte helft mir ich weiß das ihr eine Antwort dafür habt.

  • Schau mal ob dein Kaltstartventil eventuell permanent öffnet.

    Hast du die Spritleitungen zu den ESV alle richtig dran, nicht dass eine Leitung am Ausgang für das KSV hängt. Dann wäre aber dieser Zylinder überflutet, die anderen eher nicht.

    Audi Coupé GT 1987 NG2 Herbert (Lago met.)

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  • @LendLord & Hannes

    Ich vermute da als Ursache - leider - was Gravierenderes ... und zwar einen hängenden (schwergängigen) und/oder undichten Steuerkolben des Mengenteilers der K-Jetronik ;( - zumal, wenn das Auto zuvor einige Zeit im Dornröschenschlaf verbracht hatte.

    Da ist zwischenzeitlich wohl mindestens die Abdichtung des Steuerkolbens des Mengenteilers durch die via Stauscheibe generierten axialen Bewegungen des Steuerkolbens im Zuge der ersten WiederInbetriebnahme in die ewigen Jagdgründe abgerauscht ... und auch die übrigen Dichtringe im Innern der K-Jetronik sowie die Dichtung zwischen Mengenteiler und Stauscheibengehäuse sollten f a c h m ä n n i s ch instand gesetzt werden .. bzw. gleich ein anderer (gebrauchter) funktionsfähiger Mengenteiler verbaut werden.
    Aber aufpassen: Es gibt unterschiedliche Mengenteiler, die untereinander NICHT kompatibel sind; vor Allem die Leichtmetall-Spritzguss- und Grauguss-Varianten sind untereinander NICHT austauschbar; auch deren Dichtungssätze nicht.

    Ich hab' diese Seuche gerade mit meinem "aus rund 7-jährigen "Winterschlaf" geholten B2-90er "JS" - auch mit K-Jetronik bestückt - hinter mir. Bei Dem war seltsamer Weise erst nach ein paar Tagen einwandfreien Laufs dann über Nacht plötzlich "Schicht-im-Schacht", weil die Steuerkolbenabdichtung *fratze* ging und sogar der Luftfilter mit Sprit regelrecht geflutet wurde.

    ... und da es ja auch beim KE-Motor von @LendLord dem Vernehmen nach verdächtig penetrant nach Sprit stinkt, vermute ich dort die gleiche Unbill ;(

    Den Dichtungssatz für den Mengenteiler gibt's zwar bei Bosch nicht mehr neu ... aber vor Kurzem hat "Audi Tradition Parts" den Dichtsatz wieder ins Programm genommen .. für moderate 11 €uronen-nochzisch zzgl. *afaik* 6,70€ Versandkostenanteil 8)
    Diese Info kann ich jedoch nur für den Mengenteiler der K-Jetronik des JS- und KV-Motors (KE-Nachfolger im Faceliftmodell) bestätigen; die BOSCH!-Teilenummer des Mengenteilers wäre dort die Nr. 0438 100 125 - Eine VW/Audi-Teilenummer konnte ich auf dem Teil nicht finden .. hab' aber noch nicht bei der Verwandtschaft namens 'Edgar' nachgeguckt.

    Wer aber mit der Revision eines Mengenteilers nicht vertraut ist, sollte das Ganze tunlichst z.B. einer fähigen Werkstatt anvertrauen, deren Mitarbeiter sich etwas mehr als OBD2-Fehlermeldungen "interpretieren" willens und /oder in der Lage sehen, die zudem eh in Klartext angezeigt werden :P

    Viel Erfolg .. und einfach malam Luftfilterschnüffeln; wenn der "eingenässt hat" und/oder intensiv "ein Odeur feinsten Sprits" verbreitet, kannste den Mengenteiler schon mal getrost demontieren und Dir um Behebungsstrategien Gedanken machen :wacko:

    Carpe diem

    3 Mal editiert, zuletzt von oetzi (4. März 2015 um 14:47)

  • Hallo Oetzi,

    wie kriegst du einen Mengenteiler mit Metallmembran nach der Revision wieder dicht? Ich habe das probiert und nicht geschafft (ohne Dichtmittel) Hab was von Kernseife gelesen, der Test steht aber noch aus.

    Den Dichtsatz inkl. Membran gibt's ja im Nachbau unter 100 EUR, das wäre die einfachere Übung.

    Vor solchen Arbeiten (MT öffnen) gäbe es aber noch eine Menge Prüfungen, die Aufschluss darüber geben, ob der MT funktioniert oder nicht.
    (Optische Dichtheitsprüfung an der Unterseite des MT, Spritritzbild prüfen, Kolben checken, ...)

    LG, Hannes

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    Mein erster Thread hier Profirat

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  • Zitat

    Den Dichtungssatz für den Mengenteiler gibt's zwar bei Bosch nicht mehr neu ... aber vor Kurzem hat "Audi Tradition Parts" den Dichtsatz wieder ins Programm genommen .. für moderate 11 €uronen-nochzisch zzgl. *afaik* 6,70€ Versandkostenanteil 8)

    Hast Du da mal ne Nr?

    Grüße Carsten

    Gruß Carsten

  • CarstenT.

    Bin erst wieder am nächsten Wochenende zu Hause; gebe Dir dann die Teilenummer durch.


    Hannes

    Muss ich meinen Instandsetzer fragen; ich halte mich auch nicht für kompetent genug, den MT auseinander zu reißen ... auf die Gefahr hin, nachher "die Krümel nicht mehr zusammengesetzt zu bekommen".

    Also *same-procedure* wie bei Carsten: Kann mich erst am Wochenende näher mit der Sache befassen.

    daher: *stay-tuned*

    Carpe diem

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