KK Umbau 2,2l

  • Neuaufbau mit ein paar Optimierungen. KK Motor


    Am Anfang stand ein Motorschaden, dann eine Idee, ein Konzept und am Schluss ein neuer Motor.
    Kommen wir erst zum Schaden. Das Fahrzeug hat ca. 14 Jahre in einem Stall gestanden und der Motor hat in dieser Zeit Schäden an den Zylinderwänden bekommen. Die Rostschäden waren so groß das sich zum Teil Rostkrusten und auch spürbare Krater durch die Oxidation gebildet haben. Mit diesen Schäden wurde der Wagen nur kurze Zeit gefahren. Der Öl- und der Wasserverbrauch stiegen immer weiter an. Als ich den Zylinderkopf demontiert hatte, zeigte sich ein Zustand wie ich ihn nicht für möglich gehalten habe. Mit so einem Zustand hätte es im Grunde sofort zu einem kapitalen Motorschaden kommen müssen.
    Als nun feststand dass dieser Motor erledigt war, habe ich vorgeschlagen einen Motor mit ein paar zeitgemäßen, sagen wir mal Optimierungen aufzubauen. Mein Kunde fand die Idee klasse und gab mir den Auftrag ein Konzept zu erstellen, jedoch mit einigen Auflagen.
    Diese waren:
    Die Nockenwelle muss Serie bleiben, sie darf in keinster Weise verändert werden.
    Die Ansaugbrücke muss wieder verwendet, darf aber bearbeitet werden.
    Für die Drosselklappe und dem Abgaskrümmer galt das gleiche.
    Die weitere Abgasanlage durfte nicht verändert werden.
    Der Zylinderkopf muss von KK wieder verwendet, diesen darf ich aber bearbeiten.
    Der Motorblock sollte übernommen werden, wenn nicht muss es ein ander Block aus der K-Serie sein.
    Der Hub von 86,4mm muss auch übernommen werden.
    Der spätere Motorlauf soll dem der Serie entsprechen.
    Alle Änderungen darf ich nur mit zeitgemäßem Material durchführen.
    Die Optik des Motors im Motorraum durfte ich nicht verändern.


    Mit diesen Vorgaben ging es nun an die Planung. Einen Motor zu bauen der als Saugmotor sich dennoch deutlich in Leistung und Drehmoment von dem Serien KK- Motor unterscheidet. Jedoch alle anderen Eigenschaften des Serienmotor haben sollte. Guter Kaltstart, Fahrbarkeit, Akustik, leister Lauf im Fahrbetrieb und ständig sauber in der Leistung zu dosieren ist. Viele sagen auch, er soll gut am Gaspedal hängen.
    Die Planung war nicht einfach zumal es viele Dinge gibt die zwischen Erfolg und Misserfolg liegen können.



    Die Frage die sich stellte war wie bekomme ich mit diesen Vorgaben mehr Luft in den Motor, mit der ich eine spürbare Mehrleistung realisieren kann. Oder welche Möglichkeiten gibt es, damit mehr Leistung entsteht.
    Die Konstruktionen und Veränderungen zogen sich dann durch den ganzen Motor, denn nicht nur die Leistungssteigerung sondern auch die Haltbarkeit spielte eine große Rolle.
    Im Zylinderkopf wurden daraufhin die Einlassventile von 38mm auf 40mm vergrößert. Die Sitzringe und die Ventile sind so verändert worden das zum einen der Querschnitt als auch der Öffnungsspalt deutliche größer wurden. Auch im Auslassbereich wurde einiges verändert.
    Im Motorblock wurde zwar der Hub beibehalten, jedoch das Pleuel/Hub Verhältnis geändert. Der Kolben der auch aus dem Audibaukasten kommt, ist Speziell für diesen Einsatz angepasst worden. Um die Laufruhe und die höheren Drehzahlen zu optimieren, ist die Kurbelwelle mit allen Schwungmassen fein gewuchtet worden.
    Die Verdichtung bei diesem Motor beträgt mit diesem Kolben 12,5:1 das ist schon sehr hoch jedoch für mein Umbauvorhaben unumgänglich. Diese hohe Verdichtung und auch die größeren Einlassventile haben natürlich auch Änderungen im Brennraum des Zylinderkopfes zu Folge. Nicht alle Änderungen sind hier auf Bildern zu sehen.
    Da dieser Motor deutlich höhere Verbrennungstemperaturen hat, wurde hier ein Motorblock mit einer Kolbenbodenkühlung verwendet. Damit wurde nicht nur der Kolben haltbarer gemacht, sondern auch gleich einer möglichen Selbstzündung (Klingeln) zum Teil vorgebeugt. Natürlich ist es hier auch extrem wichtig den Zündverteiler entsprechend zu verändern, das es unter keinem Lastzustand zum Klingeln kommt. Denn eine Elektronik gibt es nicht.
    Auch die K-Jetronic wurde in ihren Mengen so verändert, dass sie für die Leistungssteigerung entsprechend Kraftstoff liefert. Extrem wichtig ist in diesem Fall das alle Einspritzdüsen synchrone Mengen einspritzen.
    Die ersten Tests haben gezeigt, dass dieser Motor mit steigender Drehzahl seine Leistung entfaltet. Selbst das beschleunigen nur mit der ersten kleineren Drosselklappe ist schon beachtlich, wird die zweite mit durchgetreten, entsteht ein deutlicher Leistungszuwachs ab ca. 3000 U/min. Dieser Motor hat GTi Eigenschaften und bewegt den Quattro mit einer Leichtigkeit.
    Dieser und der 2,5l Umbau passen sehr gut in diese Fahrzeuge. Der Unterschied zwischen diesen beiden Motoren liegt in ihrer Drehmomententwicklung. Was der 2,5l fast aus dem Stand kann, macht der 2,2l mehr im oberen Drehzahlbereich. Eben zwei unterschiedliche Konzepte für unterschiedliche Fahrer.

  • bin begeistert was du da machst und dass du es auch erklärst ist sehr interessant und hilfreich für alle, die sich mit dem Gedanken spielen


    Hannes

    Audi Coupé GT 1987 NG2 Herbert (Lago met.)

    Audi Coupé GT 1987 NG1 Hermann (Satinschwarz met.)

    Audi Coupé GT 1987 JN - Umbau auf PV Hermine (Lago met.)

    Audi A5 Coupé 2010 2,7 TDI Schalter (Granatrot Perleffekt) (Fährt meine Ex damit)

    Audi A6 Quattro Limo 2019, 3,0 TDI Automat Typ 45 (Tangorot met.) (Dienstwagen)

    Mein erster Thread hier Profirat

  • Hallo,


    tolles Projekt. Schade finde ich nur das beharren auf der Seriennockenwelle weil diese das vermutliche Potential dieses Motor nicht ausschöpfen kann.....


    Mfg Andy


    schliess ich mich an denn da wird dann vieles ungenutzt bleiben vom potenzial


    der müsste ja doch ab werk starre tassen haben ? selbst wenn nicht so kann man auch locker bis 7500 U/min drehen ohne probleme aber mit der OEM nocke kommt da dann nicht das was noch kommen könnte


    Ps: es gibt jemanden der hat für die vierzylinder ne spezielle 290° nocke endwickelt die eben für motoren mit seriensaugrohr funktioniert so das man keine klappenanlage fahren muss um ein sauberes standgas zu haben


    er fertigt auf anfrage auch für 5 zylinder an , wäre eventuell was um das vorhandene potenzial freizulegen


    http://www.tk-motorsport.at/hp/


    Mfg Kai

    Member Sound-Cars-Team SCE

  • Also ich gebe euch da Recht, nur möchte ich mich nicht beschweren. Denn so wie es ist, war die Herausforderung größer. Sicher hätte man auch mehr erreichen können, nur der erste Vergleichstest zeigte das man schon zufrieden sein könnte. :rolleyes:
    http://www.myvideo.de/watch/9798419/Audi_80_Q


    Der weiße Uri läuft wirklich gut und ist auch in einem einwandfreien Zustand. Was meint ihr? :D

  • Hallo Martin!


    Ich war ja gestern bei der kleinen Ausfahrt mit dem 80Q und dem weißen Uri dabei.


    Für die Forumsgemeinde: ich war der Fahrer des Filmfahrzeugs, ein Touareg V8 TDI mit serienmäßigen 340 PS.


    Auf der von Dir gewählten Steigungsstrecke hat der 80Q bis 160 km/h quasi gleichstand in der Beschleunigung mit dem Uri gehabt. Erst über 160 km/h konnte der Uri leichte Vorteile raus fahren.
    Und der Uri ist modifiziert, hat ein paar Rösser extra unter der Haube versammelt. Vor allem lieber Martin, wir beide kennen den Uri Fahrer, der hier auch im Forum vertreten ist. Der Mann schenkt einem nichts. Muss immer der Erste sein :D


    Übrigens musste ich volle Kapelle geben um an den beiden Schlitten dran zu bleiben.


    Kurz und gut: sehr erstaunliches Ergebnis hast Du erzielt. Das bei der Seriennockenwelle. Da kann ich nur sagen R E S P E C K T! :__)
    Kaum aus zu malen, was mit eine Sportnocke noch drin ist. :thumbup:


    Martin: hast Du sehr gut gemacht! Gut! Gut!


    Habe dann die halbe Nacht von einem 80Q mit Martin Gun Power Motor geträumt! 8o


    Mir ist noch ganz schwindelig, wenn ich an die Vergleichsfahrt denke. Ein echtes Highlight und vielen Dank, dass ich dabei sein durfte!


    Ist der 80Q auch bei Deinem Treffen am 20.09. am Start?

    Gruß Ingo

  • Hallo Martin


    Der erste Post wirkt recht professionell und die Werbung scheint zu funktionieren. Es geht dann auch recht selbstbewusst weiter (denken kann man ja schnell, aber machen kannst das du)


    Das Finale ist aber noch etwas wischiwaschi. Bei der spannenden Geschichte sollte der Abschluss dann doch Zahlen liefern.


    Hannes

    Audi Coupé GT 1987 NG2 Herbert (Lago met.)

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    Mein erster Thread hier Profirat

  • Hallo Lieber Hannes, die Zahlen kommen noch. Das waren alles Tests um erst einmal zu sehen wie der Motor im Verhältnis zu einem Bekannten Fahrzeug läuft. Die Abschlußtests sind jetzt auch abgeschlossen.


    Hallo Ingo, es war klasse das du dich spontan für diese Aktion bereit stellen konntest. Ich hatte zwar gehofft das ich es schaffe dem Uri ein paar Meter abzunehmen. Das es auf den ersten paar Meter sogar geklappt hat, war ein super Gefühl. Und das er ab 160 doch langsam weg zog war ok. ( Die dritte Ausbaustufe sollte es schaffen :P ) Ich bin jedenfalls sehr zufrieden mit diesem Ergebnis. Wenn man bedenkt welche Vorgaben ich hatte. Alles was eigendlich zur Leistungsteigerung benötigt wird, konnte ich nicht verwenden. Mit blieb nur die Möglichkeit nach anderen Effekten zu suchen, die eine bessere Zylinderfüllung ermöglichten. Auch diese Möglichkeiten waren sehr begrenzt, jedoch vorhanden, wie man sehen kann. Sicher wäre die Leistungsausbeute bei freier Gestaltung anders ausgefallen. Aber so war die Herausforderung größer und die Freude über das erzielte Ergebnis auch. Der einzige Nachteil ist der das dieser Motor ständig zum Drauftreten verleitet, was hin gegen der 2,5l nicht machte. Der 2,5l spielt seine Vorteile in niedrigeren Drehzahlbereichen aus, wo der 2,2l noch nicht so aktiv ist.


    Ja der 2,2l ist beim Treffen auch da. Ob der 2,5l ausgeführt wird und auch zum Treffen darf, wird sein Herrchen noch entscheiden. Schön wäre es. :thumbsup:


    PS: hier noch der Film vom Abschlußtest: https://www.youtube.com/watch?v=vAC646jgJK4&feature=youtu.be


    Gruß Martin

  • tolles Video

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