Radlager hinten

  • In der Suchfunktion finde ich nichts, hab mich schon bemüht. Also:


    Mein Radlager hinten rechts (KV Fronti-Coupe, also mit Scheibenbremsen hinten) hat sich mit einem Schlag verabschiedet. Wortwörtlich - ein Schlag ging gestern durchs Auto und seitdem ist er kaputt. Ohne Vorankündigung wie surren oder summen. Das Rad hinten rechts hat sogar spürbar Spiel, man kann es mit der Hand hin und her wackeln.


    Fahren ist damit erst mal nicht, ist ja klar. Jetzt steht das Auto hier vor der Tür und muß ich das Lager wechseln. Auf der Straße. Ich hab es vor vielen, vielen Jahren schon mal gemacht, aber hab vergessen wie es geht. Soll nicht so schwer sein, aber wenn man im Regen und Sturm sowas macht, möchte man es sofort richtig machen.


    Also, gibt es irgendwo eine kurze Anleitung wie ich das Lager wechsele? Bremszange ab, Scheibe ab, diese Lagerkappe aus Blech ab mit nem Schraubenzieher, soweit komme ich noch. Dann muß ja dieser Pin raus, und wie geht's dann weiter?


    Wäre euch sehr dankbar...

  • Boaaah, ich hoffe, ich krieg's noch zusammen -- Is schon 20 Jahre her, dass ich das an 'nem Fronti gemacht hab:


    Also diesen Splint aus dem Positionssicherungsicherungsüberwurf der Nabenmutter rausziehen und Beides von der Nabenmutter abnehmen -- Nabenmutter rausdrehen (die sollte kaum angezogen sein, da sonst das Walzenradlager ja an die Rollenlauffläche des an dieser Stelle konischen Achszapfens gepresst würde) und dann das Walzenlager einfach rausnehmen.


    Einbau in umgekehrter Reihenfolge -- aber vorher alles vom alten Fett befreien, säubern und neu einfetten, da ja Verschmutzungen und evtl. metallischer Abrieb im Lagerbett verblieben sein könnten.


    Ganz WICHTIG !!!
    Rollenlagerspiel einstellen: Nabenmutter so fest anziehen, dass sich die Bremsscheibe merklich schwerer drehen lässt. Damit ist gewährleistet, dass das (konische) WalzenRadlager zentriert und passgenau in den Lagerschalen befindet -- und dann die Radnabenmutter wieder 1/4 Umdrehung aufdrehen --- Positionssicherungshaube wieder auf die Nabenmutter und mit NEUEM Sicherungssplint gegen Verdrehen sichern. So bleibt die ja nur lose auf dem Achszapfengewinde sitzende Nabenmutter in Position und das Lagerspiel damit konstant.


    Ich hoffe, meine 20 Jahre alte Erinnerung wurde nicht all zu sehr von einem gewissen "Herrn Alzheimer" verdrängt. :rolleyes:


    Jooo ... und stell' Dir am Besten noch 'nen Bollerofen neben's Audili - damit Dir bei der Kälte nicht die Finger steif werden ;) --- Viel Erfolg !!!

    "L E B E N" . . .


    ... ist das langsame Ausatmen der Vergangenheit
    und das tiefe Einatmen der Gegenwart,
    um genügend Luft für die Zukunft zu haben.

  • Mmmmh, so ungefähr hab ich es auch in Erinnerung.


    Sollte doch klappen.


    Danke!


    EDIT: ah ja, jetzt weiß ich wieder was war. Falls die Rollenlauffläche (ist so ein Ring) verschlissen ist, soll man die auch wechseln, und die muß man glaube ich vorsichtig rausschlagen?

    Einmal editiert, zuletzt von Brun ()

  • Zitat

    Original von au80cd5e


    Hi,
    alle Berührungselemente um das Lager werden mit gewechselt, ist doch ein Satz den Du hast oder ?


    Viel Erfolg bei dem miesen Wetter . ;)


    Stimmt. Danke! Brauche ich da eine Presse oder kann ich die Läuffläche einfach vorsichtig mit nem Hammer rausschlagen?

  • Ich weiß nicht, ob es Dir hilft, aber ich habe die beim 90er mit Trommelbremsen mit einer Metallstange (ca. 20 cm) herausgeschlagen.
    2 Kanthölzer untergelegt und immer um 180° versetzt leicht Schläge, damit nichts verkanntet. Ich habe den Innenring nachdem er rauschgeschlagen war auch wieder zu reinschlagen verwendet. Das war auch eine Bürgersteig Aktion.


    Viel Erfolg!

    Gruß, Axel
    ________________________________________


    Wer weiß, was ich meine, weiß, was gemeint ist.

  • Ich werd blöde.


    Das ist das Problem:



    Das Radlager auf der Innenseite hat sich voll aufgelöst - es war gebrochen und die kleine Rollen sind mir rausgefallen als ich die Radnabe abzog. Der Ring vom Lager sitzt noch auf der Achse fest. Bombenfest.


    Abziehen geht nicht - der Ring hat nur einen winzigen Rand. Ich hab mir noch extra für 50 Euro einen Zieher (oder wie heißt das Ding auf Deutsch) gekauft - sinnlos. Das Werkzeug rutscht einfach von dem Ring runter. Runterschlagen mit Meisel und Hammer ist auch sinnlos. Heiß machen? Genauso.


    Nach vier Stunden in der Kälte und Regen hab ich es aufgegeben und einfach die ganze Achse abgeschraubt. Ein Kumpel hat bestimmt eine andere Achse und kann sie mir hoffentlich diese Woche geben. Bis dahin steht das Coupe ohne Rad an der Straße und ich muß Bahn fahren.


    So eine verd* Sch*.

  • Du kannst versuchen, mit einer kleinen Flex schräg zum Zapfen den Ring anzuschleifen oder paralell zum Zapfen.
    Im ersten Fall bekommst Du einen schrägen Schlitz in den Ring.
    Im zweiten Fall trägst Du Material an einer Stelle ab, sodass der Ring an dieser Stelle flacher wird.


    Aber Du mußt natürlich aufpassen, dass Du den Zapfen nicht verletzt.


    Dann kannst Du an der Schleifstelle mit einem kleinen, aber scharfen Meißel versuchen den Ring zu sprengen. Halt den Meißel paralell zum Zapfen und ziel auf die schmale verbleibende Kante. Das geht schon, habe ich schon öfter so gemacht. Aber zieh Dir neh Brille an.

    Gruß, Axel
    ________________________________________


    Wer weiß, was ich meine, weiß, was gemeint ist.

    Einmal editiert, zuletzt von abocgn ()

  • Den Ring kriegst du ganz einfach ohne Spezeialwrkzeug ab.


    Spann die Nabe in einen Schraubstock- Und zwar am großen Teil. Sprich da wo die Nabe an der Achse angeschraubt wird. Dann nimmst du einen ziemlich masiven Meissel mit solch einer Form " > "
    Den setzt du genau hinter dem Lagerring rechtwinklig zum Lagerzapfen an und gibst ihm mit einem Fäustel einen mächtigen DOING. Damit sollte der Ring sich ein paar mm in Richtung Ausgang :D bewegen.
    Nun brauchst du eine zweite Person und 2 Montiereisen. Jeweis an einer Seite ansetzen und gleichzeitig hebeln. Damit bekommst du den Ring 100%ig runter. Hat bei mir jedenfalls bis jetz immer geklappt. War mal ein Tip von einem alten Meister. An der Flachen Seite rechtwinklig zum Zapfen entsteht meist eine kleine
    Kerbe. Die musst du dann halt noch flach feilen.


    Viel Erfolg

    Einmal editiert, zuletzt von LowBudgetCrosser ()

  • Hallo Brun


    Ojee, Hatte ich mal bei einem B4 genau das Gleiche. Ohne Vorankündigung, Haben dann auch den Ring eingeflext, Es müßte auch fürn Dremel Hartmetaltrennscheiben gehen. jedenfals vorsichtig vorgehen!
    Auf den Ring kannst du dich ja austoben, beschädige den Achsstumpf bloß nicht, Hab glaube den Ring zweimal eingeflext, um 180 Grad versetzt, und in den einem Schlitz mit einen Meisel den Ring gebrochen. Der Achsstump sah unter dem Ring aber auch nicht mehr gut aus. Mußte mächtig Grad abschleifen.


    Hast du dir schon das Gegenstück angesehen (da wo das innere Radlager drin läuft, die Grundplatte mit den Gewinden für die Radbolzen)? Bei mir hatten die Kugeln des Radlager dort auch noch alles zerstört.


    Naja, ich war jung, und wollte die 2 km zur Werkstatt eben noch fahren......
    Waren 2 sehr, sehr teure Km!!!!

    m.f.G. Lars


    Audi Quattro Coupe typ85 KV ( 2.2 ) 1985 (nur Sommer und nicht Alltag)
    VW Tiguan Track & Style CFFB ( 2,0 ) 2011 (Ganzjahr-Alltag-Urlaub)

  • Dieses Thema enthält 2 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registriere dich oder melde dich an um diese lesen zu können.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!