Ulrich Baretzky geht in Pension

  • Mit Ulrich Baretzky geht einer der bedeutendsten und erfolgreichsten Motorenentwickler aller Zeiten in Pension.


    Er arbeitete zuerst bei BMW am Motor des ersten M5 (E28S).

    Dann unter Paul Rosche am BMW Formel 1 Turbomotor mit dem Nelson Piquet 1983 im Brabham die Fahrerweltmeisterschaft gewann.


    1986 begann seine äusserst erfolgreiche Zeit bei Audi.


    Ein 5-Zylinder 25V Motor mit etwa 650 PS für die Talladega/Nardo Rekordfahrten mit dem 200er war seine erste Aufgabe.


    Danach folgte ein überarbeiteter 10V mit 635 PS für den Audi 200 TransAm.

    165 zusätzliche PS wurden aus dem einstigen Motor des langen Rallye quattro herausgekitzelt mit (Lehmann) Motorentechnik vom Feinsten.

    Dieter Basche und Walter Röhrl sorgten mit ihrer grossartigen Fahrzeugabstimmung dafür dass Hurley Haywood 1988 locker die TransAm Meisterschaft gewinnen konnte,


    Dann kam ein überarbeiteter 20V mit etwa 800 PS im Qualifikationstrimm für den Audi 90 IMSA GTO.

    Schwingungen im Nockenwellentrieb und daraus resultierende Zahnriemenschäden verhinderten den Gewinn der Meisterschaft.


    Es folgten der V8 für die DTM und dann die ebenfalls sehr erfolgreichen 4-Zylinder Triebwerke für die Super Tourenwagen Serie.

    Es brauchte ungerechfertigte Proteste (Kurbelwellen-Skandal am V8) und Reglementsänderungen um die Siegesserien zu stoppen.



    1997 schliesslich kam der Auftrag von Franz-Josef Paefgen einen Audi Rennwagen für Le Mans zu entwickeln.

    Der erste Wurf, ein V8 Turbo, dominierte Le Mans im R8 und im Bentley Speed 8 von 2000 bis 2005 in ununterbrochener Reihenfolge.


    Weiter ging es mit dem R10 TDI, sein 5.5 Liter V12 Turbodiesel hatte derart viel Drehmoment (zumindest 1200 Nm) dass die Prüfstände bei Audi verstärkt werden mussten.

    2006 gelang damit der erste Sieg eines Diesel in Le Mans, weitere Siege folgten 2007 und 2008 .


    Ein V10 Turbodiesel trieb den R15 TDI 2010 zu einem weiteren Sieg in Le Mans.


    Mit einem V6 Turbodiesel in verschiedenen Varianten gewann der R18 TDI 2011, und der R18 e-tron quattro als Hybrid 2012, 2013 und 2014 in Le Mans.


    Wer mitgezählt hat kommt auf 14 Le Mans Triumphe mit den Motoren von Ulrich Baretzky.

    Nur Porsche kann auf noch mehr Erfolge zurückblicken.


    Nach dem Rückzug von Audi aus der LMP1 arbeitete Ulrich Baretzky weiter erfolgreich an Triebwerken für Audi in der DTM und im Rallycross.



    Mein Respekt könnte kaum grösser sein, eine ganz grosse Ära bei Audi geht zu Ende.



    Ich wünsche beste Gesundheit und noch viel viel Zeit um all das zu geniessen was in den letzten 40 Jahren vielleicht zu kurz gekommen ist.


    :thumbup::thumbup::thumbup::thumbup:

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