AEC Differentialdeckel abdichten

  • Hallo Schrauber,

    habe vor, über den Winter mein Hinterachsdiff mit neuen Radialwellendichtringen von beginnender Inkontinenz zu befreien.

    Die Simmerringe hab ich alle schon zusammengesammelt, zu der Abdichtung des in Fahrtrichtung rechten Gehäusedeckels habe ich aber folgende Frage:

    In Etka ist keine Dichtung zwischen dem Deckel (7) und dem Diff-Gehäuse angegeben. Müsste da nicht eine Papierdichtung oder ein O-Ring darunter sein?

    Ich weiß, dass ich zum Tausch des Simmerrings den Deckel nicht runterschrauben muss. Wenn ich aber schon alles abdichte, soll das Gehäuse an dieser Trennstelle auch eine neue Dichtung bekommen. Hatte das schon mal jemand hier auseinander und weiß, wie das abgedichtet ist? Ich sag schon mal DANKE.

    Marcus

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  • So, ich war fleißig. Diff. ausgebaut und alle 3Simmerringe erneuert. Heute Dirko HT, neue Schrauben für den Deckel und neue Mutter für den Flansch des Kardanwellenflansches beim freundlichen bestellt. Ja, es gibt sie noch. Schraubenköpfe waren schon sehr rostig.

    Hat einer die Anzugdrehmomentangaben für die M8er Gehäusedeckelschrauben parat?

    Des Weiteren auch für die M14er Flanschmutter der Kardanwelle, welche ja verstemmt wird?

    Hab schon das Netz durchforstet, aber nix brauchbares gefunden.

    Ich sag schon mal DANKE

    Gruß Marcus

  • Gehäusedeckelschrauben, Ablaß- und Befüllschraube: alles 25 Nm


    Die mittlere Schraube der Achsflansche: 10 Nm plus eine weitere 1/4- Drehung (90 Grad)


    Kardanwellenflansch:

    eigentlich wird da mit den Sonderwerkzeugen VW 391 und 3028 eingedrückt und angeschraubt,

    dann mit einem "handelsüblichen Drehmomentschlüssel 0-600 Ncm" angezogen


    "ACHTUNG Das Drehmoment sehr langsam erhöhen und regelmäßig überprüfen.

    Wird das spezifische Anzugsmoment überschritten, muß die "spacer sleeve" (Abstandshülle?)

    ersetzt und die gesamte Prozedur wiederholt werden. Wenn die "spacer sleeve" einmal zu sehr

    verdichtet wurde, kann sie nicht mehr verwendet werden."


    Neue Lager: 280 - 330 Ncm


    Gebrauchte Lager: 30 - 60 Ncm *after 50 km*


    *(Ob das jetzt bedeutet, dass dies das gesamte Anzugsmoment sein soll oder nach 50 km nochmal um diesen Wert nachgezogen wird,

    geht nicht hervor...)


    Grüße, Hendrik

    Audi Coupé GT 1988 2,3 100 KW MKB: NG

  • Soweit ich das in Erinnerung habe ist das nicht das Anzugsdrehmoment , sondern das einzustellende Reibmoment .

    Welches eingestellt wird wenn der Differentialkorb nicht verbaut ist soweit ich mich erinnere.

    Geläufige Methode wäre sich beim Abschrauben der Mutter die Stellung zu markieren und die Umdrehungen zu zählen und dann wieder auf diese Position bzw. einen Tick mehr anzuziehen...


    Mal eine Empfehlung an den TE :

    Es macht Sinn Reparaturabläufe und Besonderheiten vor Beginn der Arbeiten zu klären, das erspart im Zweifelsfall Ärger

  • Hallo Hendrik und Sundowner,

    vielen Dank für die Infos. Da ich ja nicht ans Innenleben/Lager etc wollte, habe ich den Aufwand bezüglich Reibwert einstellen etc. wohl etwas unterschätzt. In den gängigen Reparaturleitfäden sind nur die Gelenkwellen akribisch beschrieben. Zum Innenleben des Diffs. Fehlanzeige. Selbst über Google könnte ich keinen Reparaturleitfaden für das. AEC-Diff finden. Dachte an die Fummelei eher beim komplett neu lagern. Die seitlichen Flansche sind ja eh unkritisch und den Kardanflansch hab ich jetzt mit der neuen Mutter nach Muster der alten Mutter (Verstemmmarkierung) angezogen. Kräftemässig.

    „Gefühlt“ ist der Widerstand des Flansches beim Drehen „normal“ und spielfrei. Genau wie vor der Demontage. Werd’s heute Abend einbauen und morgen mal fahren. Wenn zu stramm, wird dass aber wohl eher längerfristige Folgen wie Geräusche vom Lager verursachen und nicht gleich zu bemerken sein.

    Bin aber zuversichtlich, dass das funktioniert. Da mach ich mir bezüglich der Dichtheit der Simmerringe fast mehr Sorgen. Die Wellen flutschten so leicht und fast ohne spürbaren Widerstand rein...

    Bei Nockenwellensimmerringen, wenn der Ring über die Welle gestülpt wird, fühlt sich das irgendwie „fester“ an. Ok, das wird auch GEGEN die Lippe gedrückt.

    Wenn‘s tropft, weiß ich jetzt wenigstens, wie ich zerlege UND richtig zusammenbaue.

    Nochmal Danke für die Unterstützung.

    Gruß Marcus

  • Da ich ja nicht ans Innenleben/Lager etc wollte, habe ich den Aufwand bezüglich Reibwert einstellen etc. wohl etwas unterschätzt. In den gängigen Reparaturleitfäden sind nur die Gelenkwellen akribisch beschrieben. Zum Innenleben des Diffs. Fehlanzeige. Selbst über Google könnte ich keinen Reparaturleitfaden für das. AEC-Diff finden. Dachte an die Fummelei eher beim komplett neu lagern. Die seitlichen Flansche sind ja eh unkritisch und den Kardanflansch hab ich jetzt mit der neuen Mutter nach Muster der alten Mutter (Verstemmmarkierung) angezogen. Kräftemässig.

    „Gefühlt“ ist der Widerstand des Flansches beim Drehen „normal“ und spielfrei.

    Da bist Du nicht der Erste der darüber stolpern würde, aber Du hast ja mitgedacht und das Richtige gemacht ... guter Mann !

    Drück Dir die Daumen das es funktioniert.

    RLF gibts vermutlich nur original auf Microplanfilm .

    In den "So wirds gemacht" und "Jetzt helfe ich mir selbst" ist das nicht beschrieben

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