Aussengewinde Nachschneiden

  • Moin,

    Hab heute nicht widerstehen können, und doch die DZ nocke eingebaut die ich hier noch rumliegen hatte. Das funktionierte soweit auch ganz gut, dummerweise hab ich mir dabei einer der stiftschrauben der nockenwellenlagerdeckel irgendwie rundgedreht. Hab da garnicht nach gefühl oder so gearbeitet, sondern schön mit dem drehmomentschlüssel und (nach reparaturbuch) 30nm gearbeitet... Ging trotzdem nicht. Der knack des schlüssels hat irgendwie auf sich warten lassen, und irgendwann kams mir spanisch vor und wollt die schraube wieder auf machen - doch auch dasgeht nicht, die mutter dreht sich auf der stelle.

    Sowieso liesen sich nur 2 schrauben mit 30 nm + knack des drehmomentschlüssels anziehen, bei allen anderen hab ich das gefühl dass das gewinde auch den geist aufgibt.

    Soviel zur vorgeschichte - jetzt die preisfrage, watt mach ich denn nu?

    Ich hab das alles mal soweit zusammengebaut, die 2. schraube dieses lagerblocks (der 2te) ist ja noch intakt, und da der motor 5 lagerblöcke hat, geh ich mal davon aus, dass das nicht sooo überaus dramatisch ist, aber ich könnte wohl besser schlafen, wenn die kaputte schraube fest sitzen würde.

    Wie schneidet man denn ein kaputtes aussengewinde nach? 'Ne nummer kleiner? Sprich dann kein M8 gewinde sondern .. M6

    Die stiftschraube rausdrehen kann man auch knicken. Sitzt bombenfest, obwohl das da eigentlich nicht reinrosten sollte. Liegt ja praktisch ständig im ölbad.

    :(

    Gruß

  • den bolzen auf ein kleineres gewinde nachschneiden geht nicht weil der aussendurchmesser zu groß ist.
    ich würde versuchen den bolzen irgendwie raus zu bekommen. evtl. mit warm machen oder ähnlichen.
    würde aber auch mal deinen drehmomentschlüssel checken. 30Nm sind nicht die welt.
    evtl. hast du sie auch zu fest angezogen weil der drehm.-schlüssel defekt ist.

  • Moin,

    Du könntest schon recht haben, dass der schlüssel hinüber ist. Ich bin aber der meinung, dass ich sehr sachte gearbeitet habe, und auch kein aussergewöhnliche kraft aufgewendet habe, bis das ding hin war. Ich hatte bisher keine probleme dieser art mit dem schlüssel. Hab damit auch meine zylinderkopfdichtung gewechselt..

    Habs grade nochmal probiert, mit ner rohrzange die bolzen aus dem kopf rauszudrehen der hier rumliegt.. Braucht man etwas mehr kraft dazu, aber es geht schon. Evtl bestell ich mir 10 neue von den bolzen und tausch sie alle aus.. Vertrau keinen davon mehr so recht.

    Gruß

  • Schon ausprobiert, da hat sich das obere teil des gewindes auch verabschiedet. Und auch da, ohne großen kraftaufwand. :P

  • Hallo!

    Wenn sich die M8-Mutter auf dem Stehbolzen auf der Stelle dreht, gibt's ja nur 2 Möglichkeiten: Gewinde der Mutter oder Gewinde des Stehbolzens im Arxxx. Äußerlich sieht man dat ja erstmal nicht, weil die Mutter diese Stelle verdeckt. Die Mutter würde ich versuchen zu "halbieren", sprich: mit 'nem Trennschleifer o.ä. versuchen beidseitig vorsichtig zu knacken... wie die Schokohälften eines Ü-Ei.

    Ist die Mutter im Eimer, geht's ja noch, beim Stehbolzen sieht's schlechter aus. Da lässt sich dann schlecht was kontern.

    Aussengewinde nachschneiden von M8 auf M6 geht!

    M8 = Aussendurchmesser 8 mm, der Kernlochdurchmesser eines Bolzengewindes M8 beträgt 6,8 mm.
    M6 = Aussendurchmesser 6 mm, der Kernlochdurchmesser eines Bolzengewindes M6 beträgt 5,0 mm.

    Wenn man also die Gewindegänge (bis zur Unsichtbarkeit) des M8-Gewinde mit "irgendwas" abschleift (muß ja nicht schön aussehen), hat man einen Bolzendurchmesser von 6,8 mm. Ein Schneideisen packt das locker! Das sind nur läppische 0,4 mm im Radius. Ordentlich Öl beim Schneiden draufschmieren. Ist das frische M6-Gewinde erst mal auf dem Stehbolzen, lassen sich sicher 2 Muttern ordentlich kontern und den Stehbolzen eliminieren.

    @Hacki

    Hätte man sowas vorher gewusst, dann hätte ich Dir einen kompletten Satz Schneideisen mit in die Hand gedrückt...

    Viel Erfolg bei der Reparatur!

  • Naja,

    Ist einer von Hazet. Bin der meinung dass die gutes werkzeug herstellen. Kann mich aber auch irren.

    Wie dem auch sei, problem gelöst. Falls jemand mal ein ähnliches problem hat, und wie ich erstmal den wald vor lauter bäumen nicht siehr - so gehts:

    Das ist der übeltäter:

    Nockenwelle mit WD40 getränkten tüchern einpacken um sägespäne aufzufangen:

    Kaputten bolzen absäblen, dabei wennmöglich das sägeblatt intakt lassen:

    Bolzen mit ner rohrzange oder ähnlichem unterm gewinde FEST packen und rausdrehen. Geht eigentlich ganz gut, wenn man den bolzen fest im griff hat.

    Neuen reinschrauben - hier vom aus&einbau schon leicht lädiert:

    Tataa: Nockenwelle wieder montieren:

    Jaa, ich hab selber gesehen dass ich den bolzen der korrekt bei VAG als "stiftschraube" bezeichnet wird, nicht ganz reingedreht hab. Ist aber nicht so dramatisch..


    Gruß

  • Guten Morgen,
    das Problem scheint ja nun gelöst zu sei, gut.
    Man sollte aber bei solchen "Geschichten" wie oben in der Hauptfrage gestellt wurde einiges beachten ... für Später:

    - Der Bolzen ist wohl nicht durchgehärtet, also innen zäh und aussen hart. Wenn der Durchmesser mutwillig verkleinert würde hat man neue Probleme.
    Die "neue" aussenfläche ist "weich" hält also in Zugrichtung nichts mehr aus und durch den kleineren Durchmesser ist eine Abscherung vorprogrammiert.

    Solche wichtigen Teile müssen immer durch intakte ersetzt werden.

    Gruß Ralph

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