Bremsscheibenrubbeln/wellig, für Fortgeschrittene;)

  • Hallo Leute!


    Da ich und sehr viele andere auch aus den unterschiedlichsten Gründen immer wieder mit "welligen" Bremsscheiben zu kämpfen haben trotz guten Materials und 100%ig keinen Einbaufehlern, hier mal meine heute entdeckte Geschichte, aus der ich einfach nich schlau werde.


    Problem: Bei Bremsungen über 80 Km/h zitterndes, flatterndes Lenkrad, welches mit der Zeit immer stärker geworden ist. Bremsscheiben nie überhitzt und bei 115PS und Luftwiderstand wie ne Schrankwand auch keine extremen Bremsungen aus hohen Geschwindigkeiten nötig bis jetzt.


    Material: Bremsscheiben Bosch (180,-) April 2009 montiert mit Jurid-Bremsbelägen, seitdem ca 10-15 000 km gefahren. Schlagen hat irgendwann angefangen und wurde immer stärker.


    Entdeckung heute:


    alle 4 Bremsbeläge schief angenutzt, Beifahrerseite stärker als Fahrerseite


    Bremsscheiben sind an 50% vom Einlaufrand normal farbig


    an den anderen 50% blau angelaufen


    von oben schematisch dargestellt (rot = normal, blau = blau angelaufen)


    BEIDE Bremsscheiben haben diese Verfärbung auf jeweils Vorder- und Rückseite an der GLEICHEN Stellen, die klar durch punktuelle Überhitzung zustande kamen und dort der Belag quasi "hakte" und auf der anderen Seite der Scheibe frei lief.


    Radnabe ist okay und hat kein Spiel, Auflagefläche Radnabe/Scheibe absolut sauber, Bremsscheibe 1/10mm Spiel um die mittlere Zentrierung.
    Wie bitteschön, kann sowas sein???


    Habe jetzt meine alten Bremsscheiben vom Vorbesitzer (auch Bosch, allerdings aus 1996) mit neuen Jurid-Belägen montiert und das Schlagen ist komplett weg (bis jetzt).

  • EDITH:


    Ich bin mir nicht sicher, OB die Bremsscheibe wellig ist (sprich verzogen) oder ob nur der Rand Verursacher fürs Schlagen war, aber ich bin mir recht sicher, dass die Scheibe scheinbar nicht zentrisch lief. Ich habe sie eingefahren und dann evtl. die Scheiben beim Fahrwerkseinbau um 180° gedreht wieder montiert, so dass die Einlauffläche nicht mehr zentrisch war, da die Scheibe es erst gar nich ist.


    Kann das sein? Sie muss geeiert haben, also quasi nen Höhenschlag haben, sonst wäre ja der ganze Rand blau angelaufen oder normal. Ich habe keine andere Erklärung...


    Am Auto kanns ja nich sein, denn das is ja fest montiert, das Einzige was Spiel hat sind die Führungsbolzen der Sättel,aber die führen nicht zu 50% Randüberhitzung einer sich drehenden Bremsscheibe :D


    Oder steh ich einfach nur granatenmäßig auf dem Schlauch??

  • Ich bin jetzt nicht der Profi, der dir dein Problem erklären kann :huh:
    Aber wenn die Bremsbeläge nach 10-15 Tausend schon so weit runter sind, dann gibt´s für mich nur 2 Möglichkeiten:
    - Jahreskarte für die Nordschleife :D
    - Schrott Bremsbeläge


    Unser 90er hat nach 25.000 Km immer noch 8mm Belagstärke (sind auch schon mal sportliche Fahrten dabei).
    Beim A4 kann man fast die Uhr danach stellen- Belaäge sind alle 70-80Tausend fällig.
    Ich würde jetzt bei der Instandsetzung Scheiben und Beläge vom gleichen Hersteller nehmen.
    Ach ja... Alle Führungsstifte gangbar, oder fühlt sich was ausgeschlagen an?
    Gruß Ingo

  • Oh ,okay vergessen zu erwähnen: Die Beläge waren nicht runter, aber sie waren schief und ausgerissen aufgrund der welligen Belastung. Sieht weit unten aus auf dem Bild wäre aber nochmal ein paar km zu fahren gewesen.


    Und ich hab nochmal nachgerechnet/geschaut: Ich habe letzte Saison seit Bremsenwechsel 28 000 km zurückgelegt, hab mich n bissel verschätzt

  • Oh ,okay vergessen zu erwähnen: Die Beläge waren nicht runter, aber sie waren schief und ausgerissen aufgrund der welligen Belastung. Sieht weit unten aus auf dem Bild wäre aber nochmal ein paar km zu fahren gewesen.


    Und ich hab nochmal nachgerechnet/geschaut: Ich habe letzte Saison seit Bremsenwechsel 28 000 km zurückgelegt, hab mich n bissel verschätzt


    Und meine Unterlagen sagen auch: Bei meiner Vorbesitzerin, die das Auto 20 Jahre lang hatte (Frau mit Kind) wurden alle eineinhalb Jahre die Beläge gewechselt und 1996, 2003 und von mir 2009 neue Bremsscheiben eingebaut. Das Ganze bei um die 200 tkm.

  • Moin,


    Schau doch mal op der Bremssattelhalter einen schlag beim ausbau bekommen hat, bzw. nicht in der flucht mit der Bremsscheibe ist.
    Wodurch die Bremsbeläge beim bremssen nicht plan an die Bremsscheibe gedrückt werden.

  • Kann das sein? Sie muss geeiert haben, also quasi nen Höhenschlag haben, sonst wäre ja der ganze Rand blau angelaufen oder normal. Ich habe keine andere Erklärung...


    Am Auto kanns ja nich sein, denn das is ja fest montiert, das Einzige was Spiel hat sind die Führungsbolzen der Sättel,aber die führen nicht zu 50% Randüberhitzung einer sich drehenden Bremsscheibe :D


    Moin Marius,


    Wir reden hier von ZWEI Dingen:
    - schrottige Bremsscheibe (wegen der Anlassfarben, unterschiedlich über den Umfang der Scheibe verteilt)
    - schrottigen Bremssattelhalter .. oder gar dessen Anschraubfläche am Federbein (wegen schief abgenutzter Beläge)


    Die Bremsscheibe hat keinen HÖHEN-, sondern einen SEITENSCHLAG; die "eiert" sozusagen. Daher auch die jeweils um 180° versetzte Lage der Anlassfarben (Überhitzungsspuren) an Innen- und Außenradius der Reibfläche.


    Evtl. fluchten Radanschraubfläche und Bremsscheibenfläche nicht zu 100% (also keine Planparallelität => Fabrikationsfehler) ; da kannste dann die Kontaktfläche zwischen Bremsscheibe und Radnabe so sauber und plan machen wie Du willst; datt nutzt dann nix - weil die Scheibenebene (Reibfläche) relativ zur Topfebene (Radanschraubfläche) schief sitzt. ;(


    Zu der Sache mit den schief abgenutzten Belägen: DA fluchten dann die Hochachsen von Bremssattelhalter und Bremsscheibe nicht miteinander; es ergibt sich also eine Schiefstellung des kompletten Bremssattels relativ zur Bremsscheibe; hierduch wird der Bremsbelag einseitig stärker gegen die Bremsscheibe gedrückt => höherer Abrieb => schiefe Abnutzung. Diese Abnutzung müsste jedoch bei dem inneren Bremsbelag genau umgekehrt ausgeprägt sein wie beim Äußeren, da der Bremsbelag ja gegenüber der Bremsscheibe quasi verkantet ist.


    Mit dem Seitenschlag der Scheibe hat dieser Effekt nix zu tun, da der Bremssattel ja schwimmend aufgehängt ist und den Seitenschlagbewegungen der Bremsscheibe folgt; außerdem würde dann das Abnutzungsbild der Beläge anders aussehen.


    Der Einfluss der ausgeschlagenen Führungsbolzen des Bremssattels sollte marginal ausfallen; ein Zusammenhang mit dem Seitenschlag der Bremsscheibe ist jedoch unter der dynamischen Beanspruchung beim Bremsvorgang nicht von der Hand zu weisen.


    Ich vermute hier jedoch eher - wie bereits von @Treser90 gesagt - dass der Bremssattelhalter ... oooder auch dessen Anschraubfläche am Federbein :Z) - einen Schlag weg bekommen hat und die Planparallelität von Bremsbelägen und Bremsscheibe dann natürlich nicht mehr gegeben ist.

    "L E B E N" . . .


    ... ist das langsame Ausatmen der Vergangenheit
    und das tiefe Einatmen der Gegenwart,
    um genügend Luft für die Zukunft zu haben.

  • oder aber vom bremssattel ist die kontaktfläche zwischen äuseren bremsbelag (gegenüber dem Kolben) und Sattel nicht sauber wenn da Rost ist dann kann der ausere Belag schief sitzen und du bekommst auch einen schiefe abnutzung des BRemsbelages

    Audi 90q Typ89q 10v Turbo quattro

    Audi 90q Typ89q 20v Turbo quattro

  • Da hast Du zwar prinzipiell Recht, matze ... Komma aber:

    alle 4 Bremsbeläge schief angenutzt, Beifahrerseite stärker als Fahrerseite

    In dem von Dir beschriebenen Fall dürften dann aber auch nur die äußeren Beläge schief abgenutzt sein.


    Aber das Phänomen ist eh' seltsam, dass es an BEIDEN VA-Bremsanalgen gleicher Maßen auftritt; von den unterschiedlichen Abnutzungsgraden mal abgesehen.


    Sollten da Federbeine und/oder Bremssattelhalter aus 'nem Unfallwagen verbaut sein, bei dem Federbeine bzw. Bremssattelhalter "atypischen Belastungen" :$%) ausgesetzt waren?! chaosmm
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Zusatzfrage an *Radio chaosmm*
    :D :
    Weiter ist bisher nicht klar, ob jeweils innere und äußere Bremsbeläge gleich- oder gegenläufig schief abgenutzt sind ??

    "L E B E N" . . .


    ... ist das langsame Ausatmen der Vergangenheit
    und das tiefe Einatmen der Gegenwart,
    um genügend Luft für die Zukunft zu haben.

  • Na das sind mal Antworten mit denen ich was anfangen kann :D


    Also, die Bremsbeläge waren, wie LO schon gefragt hat "Diese Abnutzung müsste jedoch bei dem inneren Bremsbelag genau umgekehrt ausgeprägt sein wie beim Äußeren" umgekehrt abenutzt.
    Außen: oben dick, unten dünn
    Innen: oben dünn, unten dick.


    Das Fahrzeug hatte 1996 einen Frontschaden, der aber fachmännisch repariert wurde und das Fahrwerk zu 99,9% nichts abbekommen hat.
    Desweiteren habe ich 1) die Anschraubflächen an der Nabe und die Anschraubflächen am Halter mit der Feile ge"plant", so dass kein Rost drunter sitzen kann. Sie sitzen auch satt auf, also Luft is das keine Zwischen Halter und Nabe. Bremssattelauflageflächen für den Belag habe ich auch geputzt->waren eigentlich auch sauber
    2) Die Bremssattelhalter an sich sehen noch gut aus, sind auch nich über die Maße verschlissen und die Beläge laufen ohne großes Spiel mit Kupferpaste darin. Die Führungsbolzen sehen noch gut und nich verschlissen aus, haben jedoch deutlich spürbares Spiel (Wobei das ja normal is bzw ichs ned anders kenne und wie Lo schon sagte, kaum einen Einfluss auf die schiefen Beläge haben dürfte, weil die Gradzahl des max. seitlichen Ausschlags des Führungsbolzen nicht der des schief abgenutzten Belags entspricht)


    Was genau könnte denn an den Haltern selber defekt sein?


    Dass diese beiden Probleme nicht direkt miteinander zusammenhängen, hatte ich mir fast gedacht.
    Zu den Scheiben nochmals: Wenn ihr meint, dass die KEINEN Höhenschlag, sondern einen Seitenschlag (quasi Berg und Tal in der Drehbewegung) haben, dann versteh ich nicht, warum die Anlassfarben nur am Rand zu sehen sind und nicht auf der Fläche der Scheibe. Die sieht nämlich überall perfekt aus. Natürlich könnte ich jetzt die Scheiben auf Rundlauf und Dickengleichheit prüfen lassen, jedoch fehlt mir dazu grade die Möglichkeit ;(


    Wenn aber die Planparallelität zwischen Bremsscheibenfläche und Radnabenfläche an der Bremsscheibe nicht gegeben wäre, dann hätte die Scheibe doch sofort geschlagen, nicht erst nach ein paar tausend km ?(


    Mir is das Ganze höchst rätselhaft so langsam, da ich mich nimmer mit den Standartsachen wie "für deinen Fahrstil unterdimensioniert" oder "Einbaufehler der Bremsscheiben" zufrieden geben will, da ich beides ausschließen kann

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