R.I.P. David Sutton

  • Am 6. April 2021 verstarb David Leslie Sutton im Alter von 81 Jahren.


    Er hat es 1981 mit seinem Ford-Privatteam und Sponsor Rothmans geschafft die Rallye-Weltmeisterschaft zu gewinnen, mit dem Piloten Ari Vatanen und Beifahrer David Richards.

    Eine Leistung die erst 25 Jahre später, 2006, vom belgischen Team Kronos Racing wiederholt werden konnte, mit dem Piloten Sébastien Loeb und Beifahrer Daniel Elena.


    Nach seinem grossartigen Erfolg 1981 wechselte David Sutton für seine Einsatzfahrzeuge von Ford zu Audi.

    Seine Mechaniker lernten in Ingolstadt wie man so einen Rallye quattro aufbaut.

    Bei den Motoren aber hatte er eigene Pläne weil er mit der Leistungsentfaltung der Werksmotoren nicht zufrieden war.

    Zu spitz, zwar sehr viel Leistung aber eine schlechte Drehmomentkurve - und genau diese Drehmomentkurve ist im Rallyesport von allergrösster Bedeutung.

    Der erfahrene Rennmotorenbauer Terry Hoyle, der auch für die Ford Rallyeautos von David Sutton die Motoren betreut hatte, veränderte gegenüber den Werksmotoren Kurbelwelle, Pleuel, Schwungrad und liess auch eigene Zylinderköpfe bei Weslake fertigen. Die Hoyle-Motoren haben auch eine andere Verdichtung. Auch mit einer Lucas Einspritzung anstelle der Pierburg oder Bosch wurde experimentiert.

    Auf den britischen Inseln in der nationalen Meisterschaft sowie bei der RAC und später auch bei anderen Rallyes rund um den Globus betreute David Sutton mit seiner Mannschaft die Audis von Privatpiloten aber auch Weltklassefahrern wie Hannu Mikkola oder Stig Blomqvist.

    Seine Verbindung zu Hannu Mikkola war so innig dass Hannu sogar Taufpate eines seiner Kinder wurde.

    Ari Vatanen schreibt in einem Nachruf dass David Sutton für ihn fast wie ein Vater war und der Zusammenhalt im Team 1981 mitentscheidend für den grossen Erfolg war.



    Der legendäre Getriebewechsel in Rekordzeit am A2 wurde ebenfalls von David Sutton und seiner Mannschaft erzielt - 1988 bei der Jordanien Rallye nach der 2. Etappe.

    Fahrer: Saeed al Hajri aus Katar

    Beifahrer: Steve Bond aus England

    Die involvierten Mechaniker von David Sutton Motorsport:

    Unter dem Auto: John O'Connor und Tony Grisedale

    Unter der Haube: Steve Black und Paul Ridgeway

    Um das Fahrzeug herum: Terry Clifton, John Bevan und Malcolm Irving

    Phil Short (der legendäre Beifahrer von Röhrl bei der RAC 1985, der, geschockt durch die Beschleunigung des PDK-S1, vergass zu lesen) ist auch noch zu sehen.

    Und natürlich David Sutton, der mit der Brille und der Uhr :D .

    Gedreht wurde das Video von Barrie Hinchliffe. Man sieht das Logo von seiner Firma BHP manchmal auf alten Videos.

    Gewonnen haben die Rallye damals Mohammed Bin Sulayem / Ronan Morgan auf Toyota Celica Twin Cam Turbo. Saeed al Hajri / Steve Bond auf ihrem A2 wurden zweite.



    Die venezolanische Rallye-Beifahrerin Ana Goñi bewahrte ihre Rallyeauto-Sammlung über viele Jahre bei David Sutton auf wo man sie in einem Museum besichtigen konnte.

    2008 schliesslich wurden die Audi Rallyeautos aus ihrer Sammlung von Audi Tradition aufgekauft und das Museum aufgelöst.

    Ich hoffe dass bei den Restaurierungen der Fahrzeuge die speziellen Hoyle-Motoren in den langen Rallye-quattros erhalten geblieben sind - ein Umbau auf Werksspezifikation wäre historisch nicht korrekt.

    Beim leider mangelnden Traditionsbewusstsein von Audi bin ich mir da allerdings nicht so sicher - vielleicht kann ich es ja eines Tages in Erfahrung bringen.



    R.I.P. ;(:(:P==


    Tribute Video auf Youtube


    Online-Abdankung mit Würdigung von Ari Vatanen


    Buch "The Choice of Champions" über die Karriere von David Sutton - nur noch antiquarisch

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