Ach du Sch...
Baue das bloß zurück. Meiner hatte einen Motor drin, der mit Dampfrad und Ladedruckerhöhung gelaufen ist. Der war frisch gemacht vom Vorvorbesitzer, und der Vorbesitzer hatte in Unkenntnis den Murks eingebaut, um damit über die Autobahn zu bügeln. Innerhalb kürzester Zeit waren in 2 Zylindern die Kolbenböden weg. Als ich ihn gekauft hatte, hatte er einen Motorschaden und lief nur noch auf 3 Pötten mit riesen Qualmwolke. Der Motor war komplett hinüber, da war nicht mehr viel zu retten, alles voller Späne, die Kerzen abgetropft, echt Schade um die Technik.
Du weißt ja, daß der WR eine mechanische Einspritzung hat ohne irgend eine Regelschleife, die Einspritzmenge wird anhand der Mengenteilereinstellung und der Stauscheibe gestellt und nicht geregelt. Weil das so schon nicht funktioniert hat mit dem zusätzlichen Ladedruck, hat man diese Behelfslösung mit Umschalten des Steuerdrucks eingebaut, aber auch die ist nur abhängig von der Gaspedalstellung und der Einstellung des Mikroschalters an der Drosselklappe. Damit wird dann behelfsmäßig angefettet. Mehr ist nicht. Die einzige Sicherheitsvorrichtung ist die Steuerung des Zündzeitpunkts abhängig von Ansauglufttemperatur und des Ladedrucks, aber die hat ma ja bei Dir ausgehebelt. Die ganze Schose weiß gar nicht, daß Du einen fast doppelten Ladedruck fährst, also fehlt zu der vielen zusätzlichen Luft der Sprit und was passiert? Natürlich Abmagerung, was zu klopfender Verbrennung und extrem hohen Abgastemperaturen führt, womit wir wieder bei den Löchern in den Kolben sind, die dadurch entstehen. Das siehst Du ja auch an Deinen Lambdawerten. Alles über 0,8 ist unter Last auf die Dauer tötlich, das ist es einfach nicht wert.
Wie gesagt, baue das möglichst zurück, weg mit dem Spannungsteiler im Steuergerät und her mit der originalen Wastegatefeder.
Ich habe 2 Jahre äußerst vorsichtiges Fahren mit dem neuen Motor gebraucht, um mich mal zu trauen, den kompletten, originalen Ladedruck zu fahren, solche Angst hatte ich vor Klingeln und Abmagerung, wenn man die Schäden mal life gesehen hat. Da reicht ja schon eine hängende Einspritzdüse, wie gesagt, es gibt keine Regelung außer Dein feines Gehör. Klopfen kann man schon hören und sollte man immer Ernst nehmen, genau wie 100 Oktan im Tank (mindestens). Ich fahre unter Last Lambdawerte knapp unter 0,8. Mein Motor wird weder heiß noch klopft er, die Einspritzdüsenkühlung geht praktisch nie an. Inzwischen kann ich voll durchladen ohne schlechtes Gewissen, also 0,85 Bar, mehr nicht. Das hört sich dann für meinen Geschmack gesund an, wobei der auch optimiert ist und insgesamt kühler läuft.
Wir haben im Urquattroforum Uli, den Elektronikpapst, der repariert Dir Dein Steuergerät wieder, wenn Du es ihm schickst, der kann alle Elektronik im Uri reparieren und hat dafür auch entsprechende Ersatzteile, hier wird er nicht mal welche brauchen, aber dann bist Du sicher.
Trotzdem Glückwunsch zum gefundenen Fehler, da hat die Flasche Bier drauf sicher gut geschmeckt!
Im Übrigen kannst Du froh sein, daß die Sensorleitung durch war, das hat Deinem WR möglicherweis das Leben gerettet, so hast Du ja kaum Ladedruck aufbauen können.
Gruß und allzeit gesunden Ladedruck mit viel Oktan wünscht
Stefan