Motorproblem lösen duch Lahmlegung der Schubabschaltung? (DT - 2E2)

  • Servus an das Forum. Ich besitze einen Audi 80 B2 mit folgenden Daten:


    Motor: 75 PS (DT mit nachgerüstetem Kat)

    Getriebe: 4+E

    Vergaser: Pierburg 2E2 (wurde bereits vor ca. 2 Jahren vom Vorbesitzer durch ein Neuteil ersetzt)

    Baujahr:1985



    Der Wagen befindet sich in einem ziemlich guten Zustand. Leider wird der Fahrspaß durch folgendes Phänomen stark eingeschränkt:

    • Der Audi stand 2 Jahre in der Halle und wurde jetzt im Mai wieder zugelassen
    • Er lief sofort prima, lediglich die Motortemperatur war dauerhaft zu niedrig (75 bis 80 Grad). Ein Tausch des Thermostats hat Abhilfe geschaffen und seitdem liegt die Motortemperatur ziemlich konstant bei ca. 90 Grad (Plus / Minus 5 Grad, je nach Fahrsituation)
    • Soweit so gut, leider tritt seitdem bei Erreichen der normalen Motortemperatur folgendes Problem auf:
            

    (1) Wenn ich das Gaspedal ganz loslasse (Schubbetrieb) muss ich anschließend einen ziemlich starken Wiederstand überwinden um wieder Gas geben zu können. Damit lässt sich in diesem Moment das Gas dann nicht mehr sauber dosieren, so dass es zu heftigem Ruckeln kommt. Es fühlt sich an, als müsste man zunächst einen Druckpunkt überwinden.


    (2) Wenn ich das Gaspedal ganz loslasse und gleichzeitig die Kupplung drücke (vom Fahrbetrieb in den Leerlauf), fällt die Drehzahl (zu) stark ab und manchmal geht der Wagen dann auch aus.


    (3) Im Schiebebetrieb ist gelegentlich ein leichtes „brodeln“ zu hören, was entfernt an Fehlzündungen erinnert, aber deutlich schwächer ausgeprägt ist. Ist noch kein „patschen“. und könnte evtl. auch normal sein, hier fehlt mir der Vergleich.


    Alle anderen Fahrsituationen meistert der Wagen einwandfrei und wirklich schön sauber.


    Folgende Versuche habe ich schon durchgeführt:

    • Flanschdichtung gewechselt: keine Besserung
    • Unterdruckdose am Verteiler geprüft: ohne Befund
    • Alle Unterdruckschläuche getauscht: keine Besserung
    • Durch Verdrehen der Anschlagsschraube an der Dreipunktdose lässt sich der Fall (2) etwas verbessern, so dass der Wagen nur noch selten ausgeht. Allerdings „sägt“ er dafür dann im Leerlauf ziemlich stark. Das ist natürlich auch Mist. Es gibt leider keine brauchbare Mittelstellung, also entweder sägen oder Fall (2). Der Fall (1) wird durch das Verdrehen der Anschlagschraube nicht tangiert. Es bleibt immer ein zu starker Widerstand / Druckpunkt beim erneuten Gas geben.


    Die Probleme treten wirklich nur auf, wenn der Motor im korrekten Temperaturfenster arbeitet. Unter 85 Grad: Null Problemo.


    Wer kennt sich mit diesem Vergasermonstrum aus und kann vielleicht aufgrund der Schilderung den Fehler lokalisieren? Meine große Hoffnung wäre, dass das beschriebene Phänomen bereits bei jemandem aufgetreten ist und eindeutig zugeordnet und gelöst werden konnte. Naheliegend ist ja ein Problem mit der Schubabschaltung. Gibt es hier einen Trick, wie man die Schubabschaltung einfach außer Gefecht setzen kann? Das wäre ja die einfachste Lösung (bzw. Prüfung)



    Beste Grüße

    Barthez

  • Hat der denn überhaupt eine Schubabschaltung?


    Es hört sich eher wie etwas mechanisches an, also Drosselklappe bzw. der Bowdenzug dahin. Ich würde erstmal gucken ob das alles schön freigängig ist.

  • Hallo Brun, danke für deine Reaktion.


    Ja, er hat eine eine Schubabschaltung. Und die Fehler treten auch immer genau dann auf, wenn die Schubabschaltung einsetzen müsste. Daher würde ich sie ja so gerne lahmlegen. Wobei ich mir nicht sicher bin, ob die Schubabschaltung temperaturabhängig arbeitet. (?)


    Mechanisch würde ich nahezu ausschließen, da ja bis 85 Grad Motortemperatur alles perfekt funktioniert und auch dieser Wiederstand im Gaspedal erst ab voller Motortemperatur auftritt.

  • Guten Abend HUNZ128,

    Ich empfehle den Luftfilterkasten runter zu nehmen und von Hand am Gas zu spielen um dich so auf die Suche nach dem rätselhaften Widerstand zu machen.
    Wir kommen ein ganzes Stück weiter wenn du den Verursacher identifiziert hast.

    Kontrolliere auch ob alle Unterdruckschläuche und Kabel korrekt angeschlossen sind. Du kannst auch Bilder davon machen.



    Ich bin mir ziemlich sicher dass die Schubabschalten nicht temperaturabhänig ist.



    Wenn ich "brodeln" höre denke ich daran wie sich kochendes Wasser in einem Topf anhört. Am Auto kann ich mir dazu nichts vorstellen.
    Ich bezeichne es immer als "gluckern" was das Fahrzeug macht wenn die Motorbremse stark wirkt. Z.b. beim ausrollen mit eingelegten Gang von hoher Drehzahl oder beim bergab rollen im 2. oder 3. Gang.
    Wenn du das meinst ist ganz normal und immer wieder schön anzuhören.



    An der Anschlagschraube solltest du nicht unbedingt herumdrehen.
    Die Leerlaufdrehzahl stellst du bei betriebswarmen Motor und augeschalteten Verbrauchern hinten an der Dreipunktdose ein.
    Wenn du daran drehst sollte der Stößel je nach Drehrichtung ein oder aus fahren. Tut er das nicht liegt ein Problem vor.
    Natürlich kann es trotzdem sein dass wenn du die Leerlaufdrehzahl im warmen Zustand korrekt eingestellt hast der Motor kalt zu niedrig dreht und aus geht.
    Das liegt dann daran dass die korrekte Einstellung ein Wechselspiel aus drehen an der Leerlaufdrehzahl-Schraube und der CO-Schraube ist. Probieren bis es passt.

  • Moin, der 2 E 2 ist schon so ein *Problemkind*. Seinerzeit habe ich auch bei meinem DS Motor (1.8 er, 90 PS) einen neuen verbaut, aber so ein Problem, wie Du es schilderst hatte ich noch nicht. Mittlerweile bin ich mit dem gesamten Lauf ja zumindest im Sommer total zufrieden. Hat Dein Auto einen U-Kat oder einen G-Kat nachträglich verbaut ? Wobei ich meine, beim Vergasermotor wohl eher (U)...Wenn der Vergaser neu ist, würde ich aber einen Defekt an der DK eher ausschließen. Ist der Gaszug i. O. ?

  • Ok, das mit dem G-Kat ist schon eine absolute Ausnahme, weiss garnicht wie die das damals *geregelt* haben..? Ich dachte das mit dem *G* ging nur bei Einspritzern. Vielleicht steht das Problem dann im Zusammenhang mit dem Kat...? :/. Nur das mit dem erhöhten Widerstand beim Gasgeben macht mich stutzig. Da würde ich zu allererst den Gaszug und dessen Verlauf vermuten. Mein DS hatte seinerzeit einen U-Kat und diese Zwischenplatte im Vergaser + Kaltstarteinrichtung. Mittlerweile habe ich das Ganze rausgeschmissen und austragen lassen.

  • Habe ich auch schon lange ausgebaut. Nur die Zwischenplatte ist noch drin weil mir die kürzeren Schrauben fehlen.

    IMG_20220213_172635.jpg


    Wenn es wirklich ein mechanischer Widerstand ist was könnte das sein? Im Zusammenhang mit der Temperatur könnte ich mir nur vorstellen dass sich am Vergasergehäuse etwas verzogen hat und dann anfängt zu klemmen.
    Seltsam. Dabei ist dem Vorbesitzer der Vergaser doch nur zwei Mal runter gefallen^ ^ Bin gespannt was er findet.

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