Nächtliche Parforcetour oder auch: so hat sich das wohl damals angefühlt bei der Rallye Monte-Carlo

  • Ich hab's wieder getan, ich bin gestern Abend gegen 20 Uhr mit dem "Audi Typ 859" losgefahren.

    Lenzerheide - Albulapass - Ofenpass - Umbrailpass - Passo di Foscagno - Passo d'Eira - Forcola di Livigno - Berninapass - Malojapass - Splügenpass - San Bernardinopass - Lukmanierpass - Oberalppass - Sustenpass - Brünigpass. 15 Pässe. Fünfzehn.

    Knapp 13 Stunden, etwas über 800 Kilometer. Am Stück. Kurz vor 9 Uhr früh wieder daheim.

    Ich hatte diese Tour vor ein paar Jahren schon einmal tagsüber mit dem Opel GT/J und meinem Patenkind auf dem Beifahrersitz gemacht und mir geschworen es irgendwann bei Nacht und alleine zu tun.


    Es war ein fantastisches Erlebnis, bis jetzt mein Highlight des Jahres.

    Ich war auf den Pässen in der finsteren und sternklaren Nacht meist völlig alleine unterwegs, nur der erstaunlich grosse Lichtkegel der Osram Nightbreaker H4 Halogenbirnen (sehr empfehlenswert), die Strasse und ich.

    Man kommt richtig in einen Flow, über Stunden ohne Unterbruch, so etwa stell ich mir vor müssen sich die grossen Nachtschleifen der Rallye Monte-Carlo früher angefühlt haben - auch da geht es von einem Pass zum nächsten.

    Und dann kommt man zurück an den Ausgangspunkt, ist zwar erschöpft aber vor allem sehr sehr glücklich.


    Wenn sich Autofahren nur immer so anfühlen könnte, dieses Urtümliche, dieses Adrenalin, es fehlt mir so sehr und ich würde es gerne noch viel öfter geniessen.


    Ich kann nur jedem empfehlen auch einmal so einen nächtlichen Parforceritt zu unternehmen, das ist so etwas von befreiend im Vergleich zu Touren tagsüber bei denen einfach immer und überall irgendwelche Spassbremsen im Weg sind.

    Und man bekommt einen Ansatz des Gefühls dafür welche Strapazen Christian und Walter, Björn und Stig, Arne und Hannu, Fabrizia und Michèle damals in den französischen Seealpen durchmachten.

    Ich kann nur zum wiederholten Mal den Hut ziehen, es ist wirklich eine Schande dass so etwas wegen der TV-Stationen heute nicht mehr in dieser Form möglich ist.

  • Jau, das kann ich nachvollziehen. Meine schönste Autofahrt war Anfang der 90er von Berlin zurück in den Harz, nachts und damals ohne Limits. Die schlafende Frau auf dem Beifahrersitz, Tempomat auf 160 und "Lerning to fly" von Tom Petty rein. Das ganze natürlich schon im Audi.

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