Standard-Fehler Elektrik

Nicht die LiMa oder der Regler, nicht die Batterie, nicht dieses oder jenes Relais.....

.....sondern immer wieder der gleiche Mist:

An irgendwelchen Steckverbindern oder Kabelschuhen im Motorraum ist die Kupferader in der Kunststoffhülle verrottet!

Wir hatten letzte Woche was an der Kupplung gemacht - und dann sprang der Motor nicht mehr an.

Batterie ok, Zündkontrolle leuchtet, Anlasser dreht - aber springt nicht an.

Nanu? War doch nur die Motorhaube geöffnet, Arbeit nur unterhalb des Wagens. Und dennoch.

Ursache diesmal: Oben auf der Zündspule (elektronische Zündung) sitzt in Fahrtrichtung - vor dem Hochspannungskabel zum Verteiler - ein doppelter Kabelschuh auf Doppelzungenkontakten. Die Drähte an den Kabelschuhen wirkten unverdächtig stabil, aber dennoch war bei dem einen Draht direkt am Kabelschuh unter der Isolierung das Kupfer weg gefault.

Kein Zündstrom, kein Funke, kein Motorlauf.

Dergleichen Sachen hab ich schon ein dutzend Mal erlebt, an diesem Audi 80 und am Vorgänger.

Ersatzteilkäufe waren alle überflüssig.

Also: Wenn nix geht, dann erst mal klassische Suche nach dem Kupferwurm:

Durchgerissene Stromdrähte im Motorraum suchen, durchgescheuerte, alters-brüchige Isolierungen an den Drähten suchen, insbesondere an den Stellen, wo die Drähte über den Zylinderkopfdeckel oder an eckigen Metallteilen entlang geführt werden, sämtliche Stecker und Kabelschuhe prüfen. Wo die meist dünnen Drähte auf der Rückseite von Steckkontakten und Kabelschuhen reingehen bzw. festgequetscht sind, sind mit 98-prozentiger Sicherheit nur die Kupferadern durchgefault, unsichtbar.

Das war schon an meinem ersten Achtziger so und da war der nur 8 Jahre alt.

Also diesmal war mir ganz lässig zumute, da mir klar war, da kann nicht viel sein.

Die Zungen an der Zündspule unter den Platikkappen übrigens schwer oxydiert, da muss ich später noch was dran machen. Evtl. anschleifen und verzinnen?

:thumbup:

Danke für alle Hinweise!

Das Hauptproblem ist, daß man gaaaaaar nichts sieht - NULL!

Bei meinem ersten Achtziger hatte ich die Schadenursache hinter der LiMa erst erkannt, nachdem die Metallkontakte (mit den Adern hinten drangequetscht) aus dem weißen Kunststoff-Profilteil rausgezogen waren. Selbst da war erstmal nichts zu sehen. Knicken und rumschnackeln und dann erkennen, daß IN der Aderisolierung der Kupferdraht verfault war. Da kommen zwei unterschiedliche Metalle zusammen und Galvanik kommt auf unter Feuchtigkeit, die eines der beiden Elemente verzehrt. Zieht sich über Jahre hin.

Fehlerbild:

LiMa lädt nicht.

So.

Nun Batterie getauscht - nix.

Regler in der LiMa getauscht - nix.

LiMa getauscht - nix.

Schließlich den Stecker mit den drei(?) unterschiedlich dicken Adern hinten dran, der in die LiMa reingeht, zerlegt und die Drähte mit den Metallkontakten inspiziert. Sind so Quetsch-Schuhe. Nur mein Fingerspitzengefühl sagte aus, das ist eeeetwas zu wackelig.

Von Schrottaudi den Stecker mit 30 cm Kabelbaum dran abgeschnitten und drangezwirbelt. Isolierband. Fertig.

Noch mehrere Jahre anstandslos so damit gefahren.

Während dem Fehler bin ich jedoch monatelang mit einer geladenen Zweitbatterie in die Firma gefahren, die leere Batterie raus und ans Ladegerät, die Volle eingebaut. Nachher wieder zurück und die geladene Erstbatterie im Fußraum.

Wenn die Kabelisolierung zu Staub zerfiele, wäre der Fehler ja klar oder gehste gleich dran, aber soooo unsichtbar?

Und dann die anderen Elektrik-Fehler bei jenem Audi und dem Nachfolger - dieses und jenes Teil getauscht - war alles überflüssig und teilweise teuer....

Immer nur die Kabel.

Inzwischen bin ich abgebrüht, siehe beim letzten Fall. Bin ganz gemütlich ausgestiegen, na das kriegen wir schon hin. Obwohl WO-Ende und Sonntag stand eine Fahrt auf dem Terminplan.

Kürzlich kam nachts um Zwei ein Reifenschaden auf einem Autobahn-Parkplatz hinzu (Schraube in rechtes Hinterrad eingefangen).

ADAC kommt und setzt mich nach 30 KM vor dem Reifendienst ab. Um Neune dann Reparatur mit dem üblichen Gummistöpsel im Laufstreifen. Dankende Grüße nach Marktheidenfeld!

Glück im Unglück, denn unsere veralteten Reifengrößen sind nicht mehr standardmäßig auf Lager.

Fahrt niemals los ohne Pannendienst-Versicherung!

Wenn der ADAC nur mal vorbeischaut, kann das schon 90,- Euro kosten.