Zündspule Widerstand Vorschalten

  • Dann ist die Zündspule für eine kleinere Betriebsspannung als 12V ausgelegt, meist um die 9Volt,damit auch bei nicht mehr optimaler Akkuladung während des Startvorgangs ein stabiler Zündfunke erzeugt werden kann.Das macht aber nur Sinn, wenn eine so genannte Start-Spannungserhöhung implementiert ist, die während des Startvorgangs (Anlasserbetätigung) diesen Vorwiderstand überbrückt. Mir ist allerdings nicht bekannt, dass es im Audi Typ81 mal so'ne Beschaltung gab.


    Vielleicht hast Du eine Beschreibung der technischen Daten der gekauften Zündspule? Dann sollte dann auch der Widerstandswert des Vorschaltwiderstands für 12V-Betrieb vermerkt sein; meist zwischen 1 und 2 Ohm.

    Das muss dann aber schon ein 20Watt - Zementwiderstand sein, da die Zündanlage primärseitig biszu 10A zieht, der Widerstand also eine hohe Verlustleitung "verbraten" - sprich: in Wärme umsetzen - muss.


    Da der Vorwiderstand im Betrieb dann recht heiß werden kann, sollte er per Kühlblech mit der Karosserie verbunden werden. Da Du ja schon eine Zündspule mit Vorwiderstand verbaut hattest, müsste eigentlich bereits ein entsprechender Vorwiderstand verbaut sein. Eine geeignete Montagestelle wäre direkt am Zündsteuergerät an der Spritzwand hinterm Handschuhfach.


    Die prinzipielle Beschaltung einer Zündanlage mit Vorwiderstand (mit Rv bezeichnet) siehst Du hier:

    iccab.gif


    Ich weiß, es klingt für 'nen evtl. Elektrik-Laien etwas kompliziert, daher bei Fragen einfach fragen. :thumbup:

    ...oder einen örtlichen KFZ-Elektriker zu Rate ziehen.


    Ein 20Watt Zementwiderstand sieht übrigens etwa so aus:

    Es gibt auch Ausführungen, bei denen beide Anschlussdrähte aus nur einer der Stirnseiten rausgeführt sind

    617G2YbokdL._AC_SL1500_.jpg

    "L E B E N" . . .


    ... ist das langsame Ausatmen der Vergangenheit
    und das tiefe Einatmen der Gegenwart,
    um genügend Luft für die Zukunft zu haben.

  • Lo.


    Vieln Dank mal für die Tipps.

    Also gekauft habe ich mir die BOSCH 0221119021


    Um zu überprüfen ob ich so einen Widerstand verbaut habe könnte ich ja einfach bei laufendem Motor die Volt messen. Dann dürften ja keine ~13,8V an der Zündspule anliegen sondern weniger.

    Bei mir gibt es ein Kabel das vom Anlasser direkt zur Zündspule geht. Ich hab gewusst das dieses dafür da ist um die Zündspule mit Strom zu versorgen, hab nur nie verstanden was das bringen soll. Jetzt macht es natürlich sinn. Leider ist mir am Magnetschalter vom Anlasser die Klemme für das Kabel zur Zündspule abgebrochen. Hat bisher aber auch ohne funktioniert.

  • Kommando zurück! -- Die BOSCH 0221119021 hat lt. Datenblatt den Vorwiderstand bereits integriert. Du kannst also die Neue 1:1 wie die bisherige Zündspule anschließen.

    Leider ist mir am Magnetschalter vom Anlasser die Klemme für das Kabel zur Zündspule abgebrochen. Hat bisher aber auch ohne funktioniert.

    Dann funktioniert zwar die Startspannungsanhebung nicht, aber das macht sich nur bei z.B. nur teilweise geladenem Akku und/oder niedrigen Außentemperaturen in Form schlechteren Startverhaltens bemerkbar.

    Bei gutem Wartungszustand sollte der Motor aber trotzdem recht problemlos anspringen; zumindest was die Stärke des Zündfunkens betrifft.

    Wenn's ja funzt, ist Dein Audi eben gut gewartet. :whistling:


    ... und ich hab' auch wieder was dazu gelernt: Die Funktion der Startspannungsanhebung war mir bisher vom Typ81 nicht geläufig.

    "L E B E N" . . .


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  • Lo.


    Das Datenblatt habe ich auch schon gesehen. Aber auf jedem Bild im Netz steht auf der Zündspule (Widerstand Vorschalten!).

    Ich habe die Zündspule noch nicht hier liegen. Wird noch geliefert.


    Habe gerade mal nachgemessen. Es kommen 13,8V an der Zündspule an. Also ist kein Widerstand verbaut.

    Außerdem frage ich mich, wenn der Widerstand in der Zündspule verbaut wäre, bringt das Kabel vom Anlasser doch garnichtsmehr weil es den Widerstand doch nicht überbrücken kann. Es gibt ja nur + und - als Anschlussmöglichkeit.


    Gruß

    Robin

  • Habe gerade mal nachgemessen. Es kommen 13,8V an der Zündspule an. Also ist kein Widerstand verbaut.

    Außerdem frage ich mich, wenn der Widerstand in der Zündspule verbaut wäre, bringt das Kabel vom Anlasser doch garnichtsmehr weil es den Widerstand doch nicht überbrücken kann. Es gibt ja nur + und - als Anschlussmöglichkeit.

    Falls Du die 13,8 Volt bei angeschlossener Zündspule - also unter Last - gemessen hast, hast Du recht. Ich schau' mal, ob ich noch 'nen Stromlaufplan der alten Vergaser-Modelljahre finde; ich hatte im vorigen Post 'nen Denkfehler drin, hab' ich zwischenzeitlich auch gemerkt. :rolleyes:

    Daher: *stay-tuned*


    Allerdings ist Deine Angabe: "Es gibt ja nur + und - als Anschlussmöglichkeit" nicht so ganz korrekt:

    An Klemme 15 (der Zündspule) ist die Versorgungsspannung (+) angeschlossen, Klemme 1 wird jedoch vom Zündsteuergerät abhängig vom Hallgebersignal bzw. bei den uralten, noch kontaktgesteuerten Zündanlagen via mechanischen Unterbrecherkontakt nur im Zündzeitpunkt auf Masse (-) geschaltet.


    In den alten Zündanlagen mit Unterbrecherkontakt war der der Spule (L) vorgeschaltete integrierte Vorwiderstand (R) Teil des so genannten RLC-Entstörglieds, das zusammen mit einem dem Unterbrecherkontakt parallelgeschalteten Kondensators (C) durch Vermeidung von Induktions-Spannungsspitzen dem so genannten "Kontaktfeuer" (Funkenbildung an den Unterbrecherkontakten) vorbeugen und so den Kontaktabbrand der Kontakte entschleunigen sollte.


    Beim transistorisierten Zündsteuergerät mit Hallgeber-Ansteuerung entfiel der separate Kondensator, weil ins Zündsteuergerät integriert. Hier gab es zwar keine Kontaktfeuer mehr, aber die induzierten Spannungsspitzen wären ohne RLC-Glättung auch Gift für elektronische Schaltkreise. :8(

    Zudem wird mit diesem RLC-Entstörglied als Nebeneffekt dann auch das Radio gleich mit grundentstört. :thumbup:

    "L E B E N" . . .


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  • Allerdings ist Deine Angabe: "Es gibt ja nur + und - als Anschlussmöglichkeit" nicht so ganz korrekt:

    An Klemme 15 (der Zündspule) ist die Versorgungsspannung (+) angeschlossen, Klemme 1 wird jedoch vom Zündsteuergerät abhängig vom Hallgebersignal bzw. bei den uralten, noch kontaktgesteuerten Zündanlagen via mechanischen Unterbrecherkontakt nur im Zündzeitpunkt auf Masse (-) geschaltet.

    Richtig, ich habs eventuell etwas grob ausgedrückt. Was ich meinte ist, das doch die Klemme 50 bei einer Zündspule mit integriertem Widerstand entfällt. (oder?) Da ich das Kabel vom Anlasser nicht mach dem Widerstand anschließen kann wenn ja alles in der Spule verbaut ist.


    Aufjedenfall, wie gehe ich jetzt weiter vor?

    Den Rest vom Text hab ich nur mäßig Verstanden. Bei RLC Entstörglied und alles weitere hört mein wissen auf :D


    Gruß

    Robin

  • Erstmal Sorry, dass ich Dich mit Datenmüll vollgequatscht habe; diente ja nicht primär Deiner Problemlösung.


    Daher: *back-to-topic*:

    Ich habe die Zündspule noch nicht hier liegen. Wird noch geliefert.

    Heißt das, dass momentan gar keine Zündspule im Audi verbaut ist??

    In dem Fall würdest Du die 13,8 Volt ja ohne Las tmessen ... und der hohe Innenwiderstand eines Multimeters bei Spannungsmessung lediglich einen vernachlässigbaren Messstrom bedingt, den der niederohmige Vorwiderstand "gar nicht mitbekommt"; daher auch kein Spannungsabfall am Vorwiderstand. Endeffekt: Du misst die volle Zündungsplus-Spannung.


    In den mir vorliegenden Schaltplänen ist keinerlei elektrische Verbindung zum Anlasser vermerkt; allerdings hab' ich nur Schaltpläne mit Hallgeber-Zündimpulsgenerierunggefunden, Keine mit Unterbrecherkontakt.

    Daher meine zweite Nachfrage: Ist in Deinem Audi noch die Zündanlage mit mechanischem Unterbrecherkontakt oder schon die Version mit Hallgeber verbaut? (Sieht man, wenn man die Zündverteilerkappe abnimmt)

    "L E B E N" . . .


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  • Ich hab' mir Dein gepostetes Bild der Zündspule in Originalgröße gezoomt:

    &thumbnail=1


    Da steht eindeutig die Anweisung drauf, extern einen 0,9 Ohm Widerstand vorzuschalten (zusätzlich zum integrierten Widerstand)


    Das ist im Falle der Spannungserhöhung während des Startvorgangs auch plausibel, da Du ja "hinter" den vergossenen integrierten Widerstand nicht rankommst, um dort die vom Anlasser kommende Kabelader anzuschließen. Dieser Anschlusspukt istja nicht rausgeführt,wie von Dir richtig bemerkt.


    So wären wir wieder ganz am Anfang bei meinem Post #2

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  • Heißt das, dass momentan gar keine Zündspule im Audi verbaut ist??

    Flasch, es ist eine Zündspule verbaut. Es ist aber etwas kompliziert...


    Vor einem Jahr hatte ich Probleme mit dem Zündfunken, aus Verdacht habe ich die Zündspule durch eine NGK 48344 Zündspule ersetzt. Das Problem war damals aber das der Unterbrecherkontakt (Zweite Frage auch bereits beantwortet) nichtmehr schließte, somit war die alte Bosch Zündspule die davor drin war eigentlich noch gut. Egal, ich habe die NGK drin gelassen, hat auch funktioniert. Dann ist dieses Kabel das zum Anlasser (50) geht an Masse gekommen weil es am Krümmer aufgelegen hat. Somit gab es einen Kurzschluss und das komplette Kabel (15) von der Zündspule bis in den Sicherungskasten ist verschmorrt gewesen. Das Kabel hab ich neu verlegt und am Sicherungskasten wieder an der gleichen Stelle angelötet. Nun gut, alles wieder zusammen und auf einmal stottert der Audi in bestimmten Drehzahlbreichen. Meine Vermutung war das die NGK Zündspule das ganze nicht so toll fand. Da die alte Bosch aber noch gut war hab ich die eingebaut. Das Problem war weg. Das hat so auch einige tausend Kilometer gehoben. Bis jetzt.

    Als ich vor ein paar Tagen einen Ölwechsel gemacht hab, hab ich die Zündung neu eingestellt und weil ich auf Nummer Sicher gehen wollte hab ich das Kabel das von der Zündspule zum Verteiler geht (4) an der Zündspule augesteckt um erst Öldruck aufzubauen. Nach 15 Sekunden orgeln war Öldruck da und ich hab alles wieder eingesteckt und ab diesen Zeitpunkt lief der Motor ruckelig.

    Meine Vermutung ist das bei der Aktion die Zündspule einen Schaden genommen hatte.

    Ich hab mir nochmals eine NGK bestellt und angeschlossen. Diese wurde kochend heiß und innen roch es wieder verschmorrt. Ich hab testweise die Bosch Zündspule eingebaut. Die wurde nicht heiß. Ich denke die NGK Zündspule hat einen produktionsfehler.

    Weil ich dann nochmal geschaut habe auf Autodoc, hab ich gesehen das er mir die oben genannte BOSCH Zündspule empfiehlt. Darauf hab ich mir diese bestellt.


    Das ist der aktuelle Standpunkt.

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