Wie lange hebt der 1.6er?

Meiner hatte bei guter Pflege knapp 300000 km geschafft

Er hat seine Verschleißgrenze erreicht gehabt

Leider an der Kurbelwelle

... und ich Düssel dachte immer, dass ein Auto nix 'heben' muss, da im Allgemeinen auch FAHRzeug und nicht HEBEzeug tituliert. 🖖

... aber jetzt 'mal ernsthaft:

Die Hebbar- ... *öööhm* Haltbarkeit einer jeden Maschine hängt nicht unwesentlich von Deren Betriebsbelastung und vor Allem auch Wartungsqualität ab; und zwar über deren gesamte bisherige Nutzungszeit.

Falls Dein Audi vor Dir bereits einen oder mehrere Vorbesitzer 'genossen' hat, kannste verlässliche Einschätzungen bzgl. erzielbaren Lebensdauer respektive Laufleistung keinesfalls seriös einschätzen; geschweige denn ein Außenstehender, der Dein Auto gar nicht kennt.

Das gilt natürlich für jeden Motortyp und auch sonst jegliche Maschine ... selbst Die mit Gabelzinken vornedran.

Mit ein bißchen Zuwendung sollten die Vierzylinder Benziner um die 300 - 350 Tkm ohne großartigen 'Ölverbrauchsorgien' nutzen, die Fünfzylinder sind manchmal erst bei ca. 450 Tkm richtig eingefahren ... ich hatte schon 2 Winterquattros in dem Laufleistngsbereich - und anschließend mit immer noch gut funzendem Motor verkauft.

Andererseits ist von meinem ex-Coupé mit originärem KX-Motor (2,2 Liter Fünfzylinder - 115PS- mit G-Kat) zu berichten, bei dem sich mit 375 Tkm auf der Uhr der Kolben von Zylinder1 mit Abplatzungen am Kolbenboden 'verabschiedete' ... das Teil hatte allerdings gleich FÜNF, teils "jungspundige" Vorbesitzer ertragen dürfen - Wer weiß, was der arme Fünfender bei Denen durchmachen musste?!

Also 300tkm bei guter Pflege wohl pech. Denke 500tkm kann man da im Schnitt schon rechnen. 5zylinder eher mehr. Wobei Verschleiß Grenze immer relativ ist, mein nf braucht mit über 500tkm, wenn ich den viel Autobahn fahre über nen Liter Öl auf 1000km, Landstraße 0,2 Liter. Ist der verschlissen? wenn man nachmessen würde bestimmt

Gruß

Ron

Zitat von Lo.

Meer, jetzt Mal ernsthaft:

Die Hebbar- ... *öööhm* Haltbarkeit einer jeden Maschine hängt nicht unwesentlich von Deren Betriebsbelastung und vor Allem auch Wartungsqualität ab; und zwar über deren gesamte bisherige Nutzungszeit.

Falls Dein Audi vor Dir bereits einen oder mehrere Vorbesitzer 'genossen' hat, kannste verlässliche Einschätzungen bzgl. erzielbaren Lebensdauer respektive Laufleistung keinesfalls seriös einschätzen; geschweige denn ein Außenstehender, der Dein Auto gar nicht kennt.

Das gilt natürlich für jeden Motortyp und auch sonst jegliche Maschine ... selbst Die mit Gabelzinken vornedran.

Servus beinand',

genau so ist es. Die Lebensdauer hängt stark von der Pflege ab und von der Belastung. Diese 827er Motoren von VW kenne ich als extrem langlebig. Das gilt sowohl für die ältere Generation mit Bohrung 79,5 und mechanischen Stösseln als auch für die neuere Generation mit Bohrung 81 und Hydrostösseln.

Die Benzinervarianten haben in den Zylindern und an den Kolben auch bei hohen Laufleistungen nur wenig Verschleiß, sie neigen auch nicht zur Ölkohlebildung an den Kolbenringen z.B., was dir andere Motoren auf Dauer killt. Auch die Pleuel- und Kurbelwellenlager sind ordentlich dimensioniert. Ich habe einige dieser Motoren wieder aufbereitet trotz hoher Laufleistungen, nur selten war ein Block durch Gratbildung oder Korrosionsschäden so beschädigt, daß man ihn hätte aufbohren müssen. Auch die Lager waren in aller Regel noch top.

Aktuell fahre ich einen 1,6l Block aus einem Golf 2 in meinem Audi GTE, d.h. der Block läuft jetzt mit anderen Kolben und größerem Hub als PV. Das macht man normal nicht, weil sich ja tendenziell mit der Zeit der Zylinder im oberen Laufbereich der Kolbenringe weitet und dann eine Art Stufe nach oben hin bildet, über die die Kolbenringe bei größerem Hub dann immer drüber müssen. Das war aber in dem Fall nicht spürbar und funktioniert seit fünf Jahren einwandfrei, d.h. kaum Ölverbrauch und keine Leistungseinbußen.

Ich habe solche Motoren auch viel im Stockcar in Rennen gefahren. Meist 1,6l aufgemacht mit scharfer Nockenwelle, später dann noch mit zwei 40er Solex DDH-Vergasern. Außer durch Ölmangel oder Kühlungsprobleme bekommt man die Motoren nicht kaputt. Gerade die 1,6er sind sehr drehfreudig. Mit dem Serien-YP konnte ich gegen die 1,8l DS, JN etc. problemlos mithalten, und mit den Solex-Vergasern musste ich dann in die nächst höhere Leistungsklasse wechseln.

Mit Kilometerleistungen kann ich leider nicht aufwarten, da ich zu meinen Spendermotoren meist keine zuverlässigen Laufleistungsangaben bekommen hatte.

Neulich hatte ich einen Industriemotor 049 von VW bei mir. Das ist quasi ein YN mit gedrosselter Leistung (64PS) für den Dauerbetrieb. Der war nach 6000 Betriebsstunden im Gabelstapler im reinen Gasbetrieb schon deutlich verschlissen von der Kompression her. Bin gespannt, wie er von Innen aussieht. Der ist aber auch nie ernsthaft gepflegt worden. Wer wechselt beim Stapler schon mal das Öl...

Bei den Dieseln sieht es anders aus. Die haben stärkere Kolbenringe und damit verbunden zeigt sich deutlich mehr Verschleiß an den Zylindern. Sie neigen auch zur Ölkohlebildung in den Kolbennuten, was für zusätzlichen Verschleiß sorgt auf Dauer. Je nach Pflegezustand kann man da nach 200tkm schon mal über eine größere Überarbeitung nachdenken. Ist beim Diesel aber generell kritischer, da man hier Kompressionsverlust deutlich in Leistung und Startverhalten bemerkt, was beim Benziner nicht so der Fall ist. So lange die Benzinger Zündfunken haben und die Ventile noch sauber schließen, laufen die immer.

Ich habe übrigens noch einen kompletten YP 85PS abzugeben. Der Motor ist zerlegt, neue Verschleißteile (Kopfdichtung, Lagerschalen etc.) sind dabei. Wer Interesse hat, Bescheid sagen. Ich kann den Motor auch überholen und fertig zusammenbauen.

Gruß Chris