Startprobleme: Anlasser reagiert oft nicht

  • Hallo Gemeinde,


    seit einigen Wochen macht mir mein Audi Coupé, Bj. 1982, richtig Kummer.


    Das Auto läßt sich oft nicht starten. Der Effekt tritt aber nicht bei jedem Startversuch auf, sondern völlig unregelmäßig: So kommt es durchaus vor, daß sich der Wagen problemlos starten läßt und ich von A nach B fahren kann, sich dort beim nächsten Startversuch Minuten später aber nichts tut.


    Beim Drehen des Zündschlüssels höre ich vom Motorraum her nur ein Klacken, der Motor wird aber schon nicht mehr durchgedreht. Das Voltmeter geht in diesem Moment auf Linksanschlag (Null).


    Für eine Weile war es so, daß ich den Zündschlüssel für zwei, drei Sekunden in der Position "Zündung ein" halten mußte. Drehte ich ihn danach weiter, sprang der Motor auch an.


    In den letzten Tagen mußte ich den Schlüssel in der Position "Anlassen" ebenfalls für einen Moment festhalten, bis der Motor ansprang. In dieser Zeit orgelte aber der Anlasser nicht etwa den Motor durch, nein, es tat sich gar nichts. Der Eindruck war, der Strom müßte sich erst mühsam durch die Leitungen bis hin zum Anlasser quälen. Ihr wißt schon, was ich meine.


    Gestern hätte ich das Auto fast gar nicht mehr zum Laufen bekommen.


    Jetzt bin ich doch etwas ratlos, wie der beschriebene Defekt entstehen kann, zumal er nicht immer auftritt. Leider aber immer öfter ...


    Hat jemand einen Rat für mich?


    Vielen Dank im voraus


    Wolfgang

  • Moin,


    Ich tippe auf, in der Reihenfolge:


    1. Batterie kaputt
    2. Anlasser schwergängig
    3. Kabel defekt / schlechte elektrische kontakte / massefehler



    Unter umständen auch alles zusammen. Würd's aber erstmal mit einer neuen Batterie versuchen.



    Gruß

  • Möglicherweise hat sich die ganze Geschichte schon früher angekündigt:


    Vor ca. zwei Jahren machte der Wagen gelegentlich (!) ein knarzendes Geräusch unmittelbar nach dem Starten, wenn der Motor gerade loslief. Ich vermutete, daß der Anlasser nicht schnell genug ausspurte.


    Dieser Effekt trat, wie gesagt, nur hin und wieder auf und war irgendwann ganz verschwunden, so daß eine Reparatur nicht mehr erforderlich erschien.


    Ganz, ganz selten kam es vor, daß der Anlasser nach einer zügigen Autobahnfahrt von etwa einer Stunde nur noch so reagierte, wie in meinem Eröffnungsthread beschrieben. Stellte ich den heißen Wagen für einen kurzen Augenblick ab und wollte ihn nach einem Moment wieder starten, tat sich gar nichts. Wartete ich dann zwei, drei Minuten, konnte ich wieder ganz normal anlassen.


    Sind Anlasser/Magnetschalter empfindlich gegen hohe Temperaturen?

  • Eigentlich nicht. Vielleicht aber ein korrodierter Kabelanschluss(Masseband oder eines der 2 Kabel am Anlasser) der seine Leitfähigkeit in Abhängigkeit zur Temperatur verändert.


    Kontrolliere erstmal die Anschlüsse, meiner Ansicht nach am logischten :)

  • Hallo!


    Diesen Effekt hatte ich schon 1984 mit meinem ersten Auto, einem Audi 50, und hatte immer einen Hammer im Kofferraum.
    Der Magnetschalter hängt durch verharzte Fette. Mit einem beherztem Schlag bekam man ihn wieder zum Laufen. War ein verbreitetes Problem damals. Hab ich aktuell wieder an meinem Golf1 Cabrio.
    Entweder Anlasser ausbauen und den Dreck mit Bremsenreiniger entfernen und neu fetten, dass der Magnetschalter wieder frei das Ritzel anziehen kann oder anderen Anlasser besorgen.
    Das wird schon.
    Lg
    Jo

  • @ stef1992: Die Kabel will ich mal ausschließen - die wurden erst im letzten Jahr ausgetauscht, und danach funktionierte auch alles schön. EInen Fehler durch den Austausch der Kabel will ich also ausschließen.


    Das Stichwort "Masseband" machte mich allerdings ein bißchen hellhörig. Ich habe den Wagen bisher weder auf der Bühne noch über der Grube gehabt, sondern konnte ihn bisher nur mit aufgebocktem rechten Vorderrad liegend von unten sehen. Allerdings habe ich kein Masseband entdecken können, das vom Anlasser weggeführt hätte.


    Sollte am Anlasser eines dieser geflochtenen flachen Massebänder angebracht sein? Wenn ja, wo, und wo müßte es hinführen?


    AnthonyP: Den Tipp mit dem beherzten Hammerschlag auf den Magnetschalter wollte ich heute auch ausprobieren, nachdem sämtliche Startversuche fehlschlugen. Ich mußte aber feststellen, daß der Magnetschalter mit dem Hammer praktisch nicht zu erreichen ist, weil einfach zuviel drumherumgebaut ist. Von oben her habe ich da gar keine Chance, und selbst unter dem Wagen liegend ist ein kräftiger Schlag nicht ausführbar. Schade ...


    Inzwischen springt, wie schon gesagt, der Wagen gar nicht mehr an.


    Bisher hatte ich nach mehreren Startversuchen über mitunter einige Minuten immer noch Erfolg, aber jetzt scheint der Ofen tatsächlich endgültig aus zu sein.


    Zuletzt mußte ich beim Drehen des Zündschlüssels in die Stellung "Starten" ein paar Sekunden warten, bis nach dem Klicken der Motor plötzlich - fast unerwartet - doch noch ansprang. Jetzt geht dies aber auch nicht mehr.


    Folgendes habe ich heute noch beobachten können:


    Beim Drehen des Schlüssels auf "Zündung" klickt es im Relais auf Position K (ein kleines blaues). Beim Weiterdrehen auf "Starten" klickt es ein weiteres Mal in diesem Relais.


    (Dieses Relais habe ich heute probeweise gegen ein baugleiches ausgetauscht, der Effekt war derselbe. Das Relais dürfte also in Ordnung sein.)


    Drehe ich den Schlüssel in Stellung "Starten", klickt es am Anlasser. Lasse ich den Schlüssel los, klickt es wieder am Anlasser.


    Während der Schlüssel in Stellung "Starten" ist und es am Anlasser klickt, geht das Voltmeter auf Anschlag links (Null), Öldruck- und Temperaturanzeige auf Vollanschlag rechts (soweit ich mich erinnere). Ist das normal und richtig so?


    Ich möchte jetzt ungern einen neuen Anlasser, eine neue Batterie oder beides kaufen, wenn die Gefahr besteht, daß vielleicht nur ein Wackelkontakt vorliegt.


    Was ratet ihr mir?

  • Welche Bauform wäre überhaupt die richtige?


    Ich habe keine Chance, den Anlasser auszubauen, um vor einer Bestellung nach der Teilenummer zu schauen.


    Anscheinend gibt es zwei unterschiedliche Bauformen - eine halbwegs geschlossene (hier ) und eine offene (hier). Den Schlüsselnummern nach passen angeblich beide Formen.


    Ist das so?

  • Hi,
    Mir fällt grad ein, dass ich ein ähnliches Problem am Fünfzylinder auch mal hatte. Plötzlich ging gar nichts mehr.
    Versuch mal zu starten, wenn du vorher ein Überbrückungskabel vom Minuspol direkt an den Motor legst. ZB vorne an den Haken zu. rausheben.
    Wenn er jetzt anspringt, hast du ein Masseproblem uns solltest alle Massepunkt hinten am Getriebe ordentlich reinigen und zusätzlich ein Masseband vom Batteriekasten zB an den Kopf schrauben.
    Wird schon
    Gruß
    Jo

  • Wenn es kein Masse- oder Spannungsversorgungsproblem ist, können es auch abgebrannte Kontakte im Anlasserrelais sein.
    Anlasser ausbauen, Funktionstest. Wenn er nicht richtig ausrückt: Behandlung wie von AnthonyP unten beschrieben.
    Wenn er ausrückt, aber nicht läuft: Nummer des Anlassers notieren, neuen bestellen
    Zur kurzfristigen Rettung kann man dann die Öse vom Relaisschalter etwa 1mm nach vorne ausfeilen, das hilft bei abgebrannten Kontakten.
    Wieder zusammenbauen, einbauen, Daumen drücken...
    Zu den Bauformen bin ich nicht ganz sicher, aber ich meine
    beim 4-Zylinder steht das Ritzel frei, das Gegenlager ist im Getriebe eine Buchse.
    Eventuell ist auch diese Buchse kaputt und blockiert den Anlasser.
    Beim 5-Zylinder ist das Gegenlager des Ankers mit am Anlasser (geschlossene Form)
    Relais auf K ist das X-Relais (Entlastungsrelais) und das funktioniert lt deiner Beschreibung genauso wie es soll. Es schaltet beim Starten nicht nötige Verbraucher aus.


    Wenn er sowiso nicht mehr startet, kannst Du ja jetzt ausbauen aber klemm die Batterie vorher ab, ist echt besser :rolleyes:

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