Wie Fahrzeug richtig einmotten zur späteren Restauration?

  • Hallo,


    Ich habe vor kurzem ein Coupe Quattro Typ 85 sehr günstig erwerben können. Leider stand das Coupe laut Aussagen des Verkäufers schon über 12 Jahre in einer alten Scheune.


    Leichter Tiefenrost im Kofferraumboden und an den Wagenheberaufnahmen ist vorhanden (aber keine Durchrostung). Kotflügel sind auch angegriffen.
    Sonst ist der Komplettzustand ok, keine Fehlteile. Lack ist soweit ok, Neulackierung wär aber trotzdem nicht schlecht.
    Was mit dem Motor ist, kann ich nicht sagen, der wird aber wohl fest sein.
    Bremsen schleifen.


    Da ich aber mehrere Projekte am Laufen habe, finde ich keine Zeit das gute Stück zu restaurieren.



    Nun meine Frage:
    Wie kann ich ein Fahrzeug am besten einmotten, wenn ich es erst in 2 oder 5 oder 10 Jahren restaurieren möchte? Ziel ist auch sich möglichst wenig um das Fahrzeug kümmern zu müssen während es auf seiner Restauration wartet

    Welche Maßnahmen muss man am Fahrzeug machen dass sich der IST-Zustand nicht verschlechtert?
    Lässt sich der bereits begonnene Rostfraß stoppen oder in Grenzen halten?


    Meine Ideen:


    - Batterie ausbauen
    - Altbenzin aus Tank entleeren und dann randvoll mit Benzin-Konservierungsöl-Gemisch füllen (Welches Konservierungsöl wär da empfehlenswert?)
    - Altes Motoröl ablassen und Motor soweit es geht mit neuen Motoröl füllen (also Randvoll mit Motoröl füllen, z.b. 15W40).
    - Neues Getriebeöl einfüllen bzw. versuchen das komplette Getriebe mit Öl zu füllen
    - Kühlsystem komplett entleeren und Kühlwasserschläuche abziehen, damit das restliche Wasser im Motorblock und Kühler verdunstet
    - Servolenkunssystem????
    - Bremsflüssigkeit wechseln
    - Starke Roststellen GROB entrosten und dann mit Hammerlit-Lack drüberstreichen??????
    - Alle-Metallteile (Bremsen, Motor, Auspuff, Türen, Batteriekasten, Achsen, Schweller, Radhäuser, Kühler, Dach, Kotflügel usw) mit frischem Getriebeöl einsprühen. Da wo Roststellen sind, etwas mehr Öl auftragen. Kofferraumverkleidung abbauen und Kofferraumboden mit Öl einsprühen.
    - Fahrzeug an den Wagenheberaufnahmen aufbocken und Räder abbauen. Alle Stoßdämpferkolben dick mit Getriebeöl einsprühen
    - Fenster oder Schiebedach einen Spalt weit offen lassen, Fahrzeug mit Plane abdecken


    Welche Tipps/Vorschläge/Hinweise/Anregungen/Verbesserungsmöglichkeiten hättet ihr noch?

  • Hohlräume usw. mit Konservierungsöl behandeln. Für den Motor gibt es glaube ich auch spezielle Stand-Öle. Ich würde ihn irgedwo einstellen wo die Luftfeuchtigkeit nicht zu hoch ist. Wenn du es ganz krass willst --> Gibt so spezielle Zelte wo man das Auto reinstellen kann, mit einem Kompressor und Entfeuchter wird das ganze dann aufgeblasen und das Auto ist wie vakumiert :)

  • Ja genau :) Hab aber auch mal eins gesehen dass sich wie eine Hüpfburg aufblasen lässt, damit man direkt reinfahren kann :)

  • Moin,


    top Projekt!


    Im Oldtimer Markt Sonderheft Nr. 35 2005 "Rostschutz" (nur noch bei eBay erhältlich) wurde der PermaBag ausprobiert/grob getestet und mit den elektr. Luftentfeuchtern verglichen. Der PermaBag hat gut abgeschnitten: Vorteile: hält das Auto staubfrei, verbraucht keinen Strom und hält den Wagen auch bei großer Luftfeuchte im Raum im guten Klima. Nachteil: die Trockenzylinder (gefüllt mit SilicaGel) sollen max. 2-3 Monate halten, dann ist wieder eine Regenerierung im Backofen erforderlich.


    Diese Car-Ballons und Autozelte sollen lt. diesem Artikel mittlerweile nicht mehr angeboten werden.


    Gruß


    Audimax

  • Moin nochmal!


    Zu Deinen Fragen :) (mit ein paar Deiner Fragen hab ich mich für meinen Audi auch schon beschäftigt):


    -Bocke das Auto bloß nicht für längere Zeit auf den Wagenheberaufnahmen auf. Die sind nicht für längeres Aufbocken ausgelegt. Die Karrosserie wüde sich verziehen. Am besten an den Achsen aufbocken oder Standräder verwenden.


    -In dem Artikel Oldtimer-Markt Artikel 12/2005 "Eis-Zeit" steht einiges Nützliche drin. Den kann ich nur weiterempfehlen. Wichtig ist, dass Du den Gammel, der sicherlich schon das Auto befallen hat, gut eindämmst: also auf alle Fälle Roststellen abschleifen, mit z.B. Fertan umwandeln und mit Grundierung versehen, den Motor konservieren so gut es geht, da es im Motor schon etwas gerostet haben müsste.
    Sehr empfehlen kann ich aus eigener Erfahrung, dass Du unbedingt das Einspritzsystem konservierst (Haupts. Luftmengenmesser, Mengenteiler u. Einspritzdüsen). Z.B. wie ich mit Dieselkraftstoff. Vielleicht hat da Jemand noch gute/bessere Tipps zu. Das Problem wird bei Deinem Wagen sein, dass wahrscheinlich die Spritleitungen, etc. schon durch verdunstetes Benzin etwas verharzt sind. Das müsste vor dem Konservieren nat. gereinigt werden (z.B. durch freifahren mit beigem synt. Öl im Sprit - hat mir bei meinem Audi geholfen).
    Vielleicht empfiehlt es sich für Deinen Audi auch, die Bremsanlage, statt sie "nur" mit neuem Öl zu befüllen, auszubauen, unrettbares gleich aussortieren (aber teilw. aufheben für Abgleich mit neuen Teilen, wie z.B. die Bremsleitungen), die Teile reinigen, entfeuchten und dann einzeln konservieren (z.B. in ölige Lappen packen und in vakuumtüten verschweißen). Denn an die ganze Anlage musst Du sowieso früher oder später. Vielleicht solltest Du schon Ersatz besorgen - man weiß ja nie wie knapp das Zeug noch wird. Wobei Bremsanlagenzeugs identisch ist mit vielen VW´s.


    Für die Konservierung von Gummiteilen kann ich noch sehr empfehlen, sie vorher gut mit Arztseife (enthält Glycerin, dass mit dafür sorgt, das die Gummiteile nicht austrocknen/spröde werden - z.B. günstig bei Schlecker zu kaufen) zu reinigen und dann mit Hirschtalg (gibts in jedem Autoladen für ein paar Euro hinterhergeworfen) zu konservieren. Am besten 3xMal über 3 Tage verteilt auftragen, denn das Zeug zieht ins Gummi ein bis es "gesättigt" ist. Die Hirschtalgschlieren kann man auch über Jahre drauf lassen - schadet nix und kann immer leicht mit Lappen entfernt werden.


    Für das Konservieren mit Fetten und Ölen darauf achten, nix zu nehmen, was aushärten oder verharzen kann. Das muss ja noch teilweise (ausser Unterboden und Co) oder ganz (bei Vollrestauration) wieder runter.


    So, jetzt habe ich aber genug kluggeschissen :rolleyes: Hoffe, Du kannst einiges davon verwerten. Ich bin in dem Bereich auch immer noch am Tipps sammeln..


    Schönen Sonntag,
    Audimax

  • Meine Ideen/Anmerkungen:



    - Batterie ausbauen -> OK
    - Altbenzin aus Tank entleeren und dann randvoll mit Benzin-Konservierungsöl-Gemisch füllen (Welches Konservierungsöl wär da empfehlenswert?) -> ja kann man machen
    - Altes Motoröl ablassen und Motor soweit es geht mit neuen Motoröl füllen (also Randvoll mit Motoröl füllen, z.b. 15W40). -> gar nix machen, altes Öl drinnen lassen
    - Neues Getriebeöl einfüllen bzw. versuchen das komplette Getriebe mit Öl zu füllen -> nichts machen
    - Kühlsystem komplett entleeren und Kühlwasserschläuche abziehen, damit das restliche Wasser im Motorblock und Kühler verdunstet -> Nichts machen. Keinesfalls offen stehen lassen
    - Servolenkunssystem -> nichts machen
    - Bremsflüssigkeit wechseln -> ja könnte man machen, ich würde nichts machen
    - Starke Roststellen GROB entrosten und dann mit Hammerlit-Lack drüberstreichen??????
    - Alle-Metallteile (Bremsen, Motor, Auspuff, Türen, Batteriekasten, Achsen, Schweller, Radhäuser, Kühler, Dach, Kotflügel usw) mit frischem Getriebeöl einsprühen. Da wo Roststellen sind, etwas mehr Öl auftragen. Kofferraumverkleidung abbauen und Kofferraumboden mit Öl einsprühen. -> würde ich keinesfalls machen. Getriebeöl stinkt bitter, den Gestank kriegst du fast nie mehr weg. Außerdem ein Problem mit dem Umweltschutz, könnte Ärger geben
    - Fahrzeug an den Wagenheberaufnahmen aufbocken und Räder abbauen. Alle Stoßdämpferkolben dick mit Getriebeöl einsprühen -> Alte Reifen montieren,Fahrzeug am Boden stehen lassen. Nichts mit Öl rumsprühen.
    - Fenster oder Schiebedach einen Spalt weit offen lassen, Fahrzeug mit Plane abdecken -> OK. Ich decke Autos eigentlich sehr ungern ab, weil ich Angst habe, die Plane könnte den Lack zerkratzen. Derweil hat Staub dem Lack noch nie geschadet.


    BG

    Audi 80 2T EZ 06/82

    Audi 80 GTE EZ 03/83

    Audi 80 CD EZ 07/83

    Audi 200 5E EZ 06/81
    Audi 200 quattro EZ 11/85

    Audi 100 CS quattro EZ 02/86

    Audi 100 Avant turbo quattro EZ 01/87

    Audi 100 turbo EZ 12/87

    Audi 100 Avant 2.3 E quattro EZ 02/88

    Audi 200 quattro Exklusiv EZ 08/88

    Audi 90 quattro EZ 90

    VW Golf II GTD EZ 05/86

    MB 308 TSF Metz Feuerwehr EZ 04/81

  • Ich verwende zum Abdecken alte Wolldecken.
    Oder kauf mir halt welche, wenn die Discounter welche für 3,-€/Stck im Angebot haben...



    Gruß Torsten

  • Was könnte man eigentlich gegen Rost unter den Fenstergummidichtungen machen?
    Weil an der Frontscheibe mittig und rechts Gammelt es unter dem Gummi hervor....


    Ich glaub ich werd versuchen, den Rost unter der Gummidichtugn zu entfernen und etwas Getriebeöl unter die Fensterdichtung zu bekommen. Die Dichtung kann man im Prinzip ja eh vergessen, da das Fenster wegen dem Rost sowiso irgenwann raus müsste...


    Generelle Frage: Schadet das Getriebeöl dem Fahrzeuglack?


    Eine Hohlraumversiegelung mit heißem Wachs könnte wohl auch nicht schaden...


    Werden die Stoßdämpfer und Federn bei dauernder Ruhebelastung kaputt? Wäre es besser, wenn man das Auto alle paar Monate durchschüttelt, damit sich die Stoßdämpfergummidichtungen wieder bewegen?


    Den Motor möchte ich eigentlich nicht starten, weil ich den Inneren Motorzustand nicht kenne aufgrund der ewigen Standzeit. Außerdem müsste ich für einen Motorstart sicherheitshalber Zahnriemen, Wapu und Spannrolle neu machen, was irgendwie blöd ist, da ich das Auto sowiso in nächster Zeit nicht fahren werde.


    Das Kühlsystem fülle ich jetzt mal mit etwas mehr Frostschutz als vorgegeben. Welcher Frostschutz wär am besten? Das grüne Glycerin oder das "modernere" rote Glycerin?
    Aber wieso eigentlich das Kühlsystem auffüllen? Also ich könnt mir vorstellen, dass bei ewiger Standzeit des Motors sich das Glycerin irgendwann vom Wasser wieder trennt. Somit würde es zur Korission anliegender Metallteile kommen. Was ist denn daran so schlimm, wenn man das Kühlsystem trocken lässt?


    Bremsflüssigkeitswechsel mache ich jetzt wohl nicht, weil es eh nicht viel bringt...
    Servoöl bleibt auch drin.
    Was kann man tun, dass die Bremssättel, Hauptbremszylinder und Bremsseile nicht festgammeln bzw. fest werden?


    Wegen dem Kraftstoffsystem: Ich glaub, ich leere einfach den Benzintank komplett aus und fülle ca. 5 Liter Diesel in den Tank. Anschließend überbrücke ich die Benzinpumpe und lass das ganze System ein paar Minuten laufen, damit der Mengenteiler und die Leitungen mit Diesel durchspült wird. Danach wird das Diesel wieder abgelassen und der Tank komplett mit frischem Diesel gefüllt (evtl. danach noch ein paar Minuten die Benzinpumpe laufen lassen, damit alles nochmal schön mit Diesel gespült wird).
    Frage: Ist Diesel eigentlich nicht schädlich für evtl. Gummiteile im Kraftstoffsystem (z.b. Membrane des Mengenteilers, irgendwelche Dichtungen usw...)?
    Weil der Dieselkraftstoff bewirkt doch ein Aufquillen und Zersetzen von Gummi....?!


    Bezüglich Innenausstattung, gibts da Tipps?
    Können Plastikverkleidungen oder das Armaturenbrett mit der Zeit Altersrisse bekommen? Oder soll man das alles am besten mit der Arztseife einreiben?


    Schonmal danke für die Tipps.
    Das Auto werd ich mit einer extra Abdeckplane für Pkw's abdecken.

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