Allgemeines und Spezielles zum 3B Motor

  • Guten Morgen,

    da mit dem Thema 20v Umbau ja nun seit einigen Monaten bereits selbst am eruieren bin, möchte ich hierzu ein neues Thema eröffnen, mit allgemeinem zum Motor Auf und Einbau. Über Hinweise und Empfehlungen von euch würde ich mich freuen.


    Wie ganz zu Anfang bereits geschildert, soll mein Auto nicht nur geradeaus beschleunigen können, sondern auf kurvigen einsamen Landsträßchen auch mal sehr flott bewegt werden.

    Hierzu möchte ich den typischen 5 Zylinder Turbo Sound mit einem breiten nutzbaren Drehzahlband und das ganze vor allem Standfest. Einmal aufgebaut, möchte ich keine Dauerbaustelle an der ständig etwas das nicht gehalten hat wieder instandgesetzt werden muss.


    So sehr mir die Idee, einen Alublock zu verwenden um diesen so original wie möglich mit KW Spezifikation aufzubauen gefallen hätte, habe ich diese wieder verworfen. Zum ersten wurde mir von jemandem mit 40 Jahren Urquattro Erfahrung und sehr guten Beziehungen zu SQ Szene, vom Alumotor im Hinblick auf die Haltbarkeit abgeraten. Zum zweiten würde die Konsequente Orientierung an der SQ (Rallye) Technik mein Budget in einer Weise strapazieren, bei der einfach die Verhältnismäßigkeit, für mich jedenfalls, nicht mehr gegeben ist.


    So bin ich bei einem B3 Motor gelandet, mit sehr guten Zylinderwänden, augenscheinlich keinen Verschleisserscheinungen und einem Zylinderkopf ohne Risse. Welcher, passend zu meiner bisherigen Teilebeschaffung, bereits seit einigen Jahren zerlegt in einer trockenen Ecke lag, um nun von mir wieder zum Leben erweckt zu werden.


    Wie genau und mit welchen Komponenten mein 3B nun schlussendlich aufgebaut werden soll, steht bisher noch nicht genau fest. Der Luftfilter kommt aber schonmal in den Wasserkasten, wie bei den Rallyeautos. ^^

  • dann solltest an der gewichtsverteilung stark arbeiten um der kopflastigkeit entgegen zu wirken

    Das geht nicht weil das Budget wie beschrieben begrenzt ist, wir sprechen hier nicht von einem Werksauto bei dem Geld keine Rolle spielt.

    Audi hat damals etwa 1.5 Jahre gebraucht um die Balance des Kurzen deutlich zu verbessern.

    Testfahrten ohne Ende mit diversen Piloten, darunter deutsche Meister und mehrere Weltmeister.

    Herausgekommen ist ein umfangreiches Aeropaket, Wasserkühler im Heck, Motorenteile teils aus Magnesiumlegierungen die heute kaum noch zu bekommen sind etc. pp.


    Bezahlbar ist möglichst kleine ungefederte Massen, eine gescheite Fahrwerksabstimmung, gute Bremsen und gute Reifen.


    Es gibt standfeste Alumotoren, wenn man aber strikte Originalität wahren will wird es richtig teuer. Es gibt auch standfeste Alumotoren mit raffinierten Detailverbesserungen, aber auch dort braucht es ein sehr gutes Budget.


    Der Umbau auf 2.5 Liter Hubraum hat vermutlich das beste Preis-/Leistungsverhältnis bei angestrebtem breitem Drehzahlband.

    Das hat dann zwar nur noch wenig mit den Widrigkeiten zu tun mit denen die Audi-Rallyepiloten damals zu kämpfen hatten aber es macht sicher mehr Spass.


    Der Karbon/Kevlar Luftfilterkasten im Wasserkasten wird zum Problem wenn man hohe Leistungen fahren will - weil er sich schlicht zusammenfaltet bei hohem Ladedruck.

    Von Audi gab es damals passend zur jeweiligen Motorleistung mehrere Weiterentwicklungen, die letzte hatte eingearbeitete vertikale Stabilisierungen und braucht daher zur Herstellung einen sehr guten Kunststofftechniker.

    Und ein Original zum Abkupfern. Und etwas Budget. Wenn etwas davon nicht vorhanden ist rate ich dazu eine konventionelle Lösung ausserhalb des Wasserkastens zu verwenden.

    Einmal editiert, zuletzt von schalti ()

  • Moin,

    wir hatten zu dem Thema ja schonmal telefoniert.

    Ich bleibe bei meiner Aussage das Du auf einen modernen Turbo setzen solltest um den Ladedruck über ein weites Drehzahlband zur Verfügung zu haben.

    Meiner Meinung nach ist das auch optisch absolut vertretbar, eine 100%ige Replika (zumindest beim Motor) strebst Du hier ja auch nicht an.

    Gruß Alex


    Kekse.jpg


    Aus Tradition, ohne Audi Tradition !

    Let me get this straight... Your engine is 1.9 liters and my Pepsi is 2 ?
    The 80s knew how to do a soundtrack.


    1954 Chevrolet Bel Air (#Amber)

    1967 Ford Mustang Fastback (#Eleanor)

    1971 Ford Torino (#Ruby)

    1971 Dodge Demon 340 (#Delilah)

    1971 Plymouth GTX - one of 2211 (#Aurelia)

    1984 Audi 80 CC 2 Türer - Umbau auf quattro mit B4/B5 Bodengruppe und Achsen, 07K Antrieb und einigen weiteren Goodies (#Emily)

    1985 Audi 80 quattro (absolutes Kassengestell und riesen Baustelle) (#Leela) Teilespender für #Emily
    1987 Audi 80 GT (#Lisa)

    2006 Mercedes Benz E550 (#Hiroko)

  • Hallo,


    Du kannst auch einen “alten“ Lader modernisieren wenn du eher Richtung Original

    gehen möchtest. Habe einen Hybrid Lader (Basis K24 RS2)

    im 220v mit Wagner Krümmer (alternativ auch mit RS2 Krümmer) 2226ccm H-Schaft Pleul, NM Saugernockenwellen und Vems gefahren.


    Gemessene Leistung mit insoric

    451 PS auf der Straße.

    Perfekt für um die Ecken ^^


    Zum Lader:


    Es ist ein ex k24


    RS2 Abgasseite original und 2871O Verdichterrad im KSM Gehäuse

    K24 6.12

    365 Grad Lagerung


    VG Olaf

    1xquattro immer quattro

    Einmal editiert, zuletzt von Olaf ()

  • firstcarrera2 Wie Du siehst gehen die Geschmäcker beim Motor weit auseinander.

    Weil man heute so viel mehr Möglichkeiten hat als in den 80er Jahren.

    Weil man sich vom Alltagsauto ein gutes Ansprechverhalten gewohnt ist.

    Weil man vielleicht bequem um nicht zu sagen faul geworden ist.

    Die letzte Ausbaustufe dieser Entwicklung ist das unsägliche Elektroauto - da muss man überhaupt nichts mehr tun oder gar können und es geht trotzdem richtig vorwärts - zumindest bis die Batterie leer ist.


    Du solltest letztlich ganz tief in Dich hineinhorchen und herausfinden was Du genau mit Deinem Sporti erleben willst. Und dann den passenden Motor dazu bauen.



    Ich persönlich bin in den letzten Jahren immer noch mehr zum Puristen geworden. Weder 2.5 Liter Hubraum noch ein moderner Lader wird je den Weg in einen meiner Motorräume finden.

    Ich will dass es schwierig ist, ich geniesse es im Auto zu kämpfen und ständig alle Hände voll zu tun zu haben um das Geschoss auf der Strasse zu halten und parallel zu schauen dass ich im Drehzahlfenster bleibe damit es vorwärts geht.

    Auch meine Touren über die klassischen Rallye Monte-Carlo Sonderprüfungen werden exzessiver, anstrengender.

    Weil ich wenigstens ansatzweise verstehen will was Rallyefahren damals bedeutete, welche Strapazen meine Helden aushalten mussten.

    Gestern gegen 2 Uhr früh bin ich wieder von einem 22 Stunden Trip über insgesamt 6 Rallye Monte-Carlo Sonderprüfungen zurückgekommen - sehr müde aber überglücklich.

    Mit dem Opel Astra F GSi 16V und 4 nagelneuen Winterreifen, nicht mal mit einem Typ 859, aber es war wieder ein fantastisches Erlebnis.


    Das andere Extrem ist ein 2.5 Liter Umbau und/oder ein moderner Lader, das fährt dann sicher 1'000-1'500 U/min. früher los.

    Da machst Du dann auf so einer Sonderprüfung bestimmt 100 Schaltvorgänge weniger und hast viel mehr Zeit Dich auf Anderes zu konzentrieren.

    Aber - es hat viel weniger damit zu tun was damals wirklich passiert ist und es ist nicht dasselbe intensive Erlebnis.


    Walter Röhrl fuhr 1982 mit dem Opel Ascona 400 auf der Chartreuse eine Zeit von 25:42. Francois Delecour 1994 im Allrad-Ford Escort RS Cosworth 23:27. Was denkst Du, welche der Fahrten war schwieriger und darum das intensivere Erlebnis?

    Walter Röhrl fuhr 1983 mit dem Lancia 037 Rallye zwischen Le Moulinon und Antraigues-sur-Volane eine Zeit von 24:30. Sébastien Loeb 2012 im Allrad-Citroën DS3 WRC 24:04 und im zweiten Durchgang 23:47. Was denkst Du, welche der Fahrten war schwieriger und darum das intensivere Erlebnis?


    2013 war ich an der bisher letzten Austragung des Klausenrennens, und ich habe die Fahrer mit ihren Vorkriegsautos beneidet - da ist das Erlebnis noch viel intensiver weil es noch viel mehr zu tun gibt und noch viel schwieriger ist.


    Je älter die Technik desto intensiver das Erlebnis.



    Ich werde nie ein Elektroauto haben, nicht mal einen Hybrid. Weil das fahrerisch alles so unendlich langweilig ist dass ich lieber zuhause bleibe.

  • Also zuerst mal vielen Dank euch allen ^^


    Markus, deine Internetseite habe ich durchgelesen. Wirklich sehr informativ. vor allem die Idee mit dem umgeschweissten AAN Ansaugrohr finde ich irgendwie genial. Die Jemo Sportquattro Replika Ansaugbrücke finde ich bei näherer Betrachtung auch nicht wirklich schön.




    Kai und Schalti, auf die kopflastige Balance bin ich gespannt. Die Fahrzeuge sollen aus spektakulären Driftwinkeln durch das fehlende Gewicht auf der Hinterachse wieder gut einfangbar sein, habe ich gehört.

    Mein Auto muss ja keine Bestzeiten mehr erzielen, es geht ja nur noch um den reinen Fahrspaß.

    Das mit dem Untersteuern möchte ich durch Fahrwerksabstimmung mit viel Sturz an der Vorderachse etc. eindämmen, ohne die spezielle Charakteristik der Fahrzeuge von einst zu verlieren.

    Die Abstimmung soll an die Fahrzeuge auf Asphaltprüfungen angelehnt werden. Aber soweit bin ich noch nicht.

    In meiner idealen Vorstellung soll sich das Auto so anfühlen, wie ein Rallyeauto von damals.


    Ich würde mir zutrauen einen Alumotor pfleglich behandeln zu können, durch warmfahren, kaltfahren, keine dauervollgas Etappen usw. jedoch wurde mir davon dringend abgeraten.


    Das die Aramidfaser Luftführung so problematisch war, wusste ich bisher noch gar nicht. Schon wieder etwas dazu gelernt. Mal sehen...

    Ja das konsequent originalgetreue aufbauen der Technik wird mir dann doch zu teuer. Alleine der fehlende Öleinfüllstutzen im Zylinderkopfdeckel, ein kleines Detail, welches den meisten nichtmal auffällt, zieht immense kosten nach sich...

    Ich bin niemand der seit Jahren Teile hortet, jede Schraube für mein Auto muss ich zum aktuellen Kurs kaufen.



    Alex, ja danke für unser informatives Gespräch, welches mir viele neue Impulse gebracht hat.



    Olaf, derzeit bin ich ja noch in der Findungsphase was die Komponenten angeht und informiere mich so gut es mir möglich ist. Auf die umgebauten / modernisierten K24/7200 und K27 Lader bin ich auch schon aufmerksam geworden. Wie ist deine persönliche Erfahrung, arbeitet solch ein Lader ähnlich wie etwas modernes?




    Derzeit gehen meine Gedanken in die Richtung bearbeiteter Kopf, Nockenwellen, relativ viel Verdichtung, erleichtertes Schwungrad usw. mit eher geringem Ladedruck.

    Aber deutlich über 300 PS soll das Auto schon haben. Was mir jedoch sehr viel wichtiger wäre als eine Zahl, ist das nutzbare Drehzalband sowie die Zuverlässigkeit des gesamten Technikpaketes.

  • Was auch immer deutlich über 300 PS sind... Das Auto ist mit 360 PS schon eine Waffe und das Ansprechen ist für die Landstrasse auch noch gut. Was du dir noch überlegen solltest, ist der Umbau von der Verteilerzündung auf Einzelzündpsulen. Bei der Verteilerzündung sind vor allem die Zünkabel die Schwachstelle, Die haben bei mir selten über 2 Jahre gehalten. Seit dem Umbau auf die Einzelzündung ist Ruhe.



    Gruss Markus

    Wer Fehler findet, darf sie behalten!

  • Da hat sich meine Antwort überschnitten,



    Was ich möchte ist eigentlich von Anfang an klar und wenn das Budget keine Rolle spielen würde, wäre bereits ein Agent unterwegs, der Weltweit ein original Werksauto für mich aufstöbern müsste. :D

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